Menschenrechte
Myanmar: Pastor vor gut einem Jahr zu 23 Jahren Haft verurteilt
01.01.2024
Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Zum „Gefangenen des Monats Januar 2024“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den Baptisten Thian Lian Sang in Myanmar benannt. Sie rufen dazu auf, sich für seine Freilassung einzusetzen. Verbunden damit ist auch die Bitte, für ihn zu beten.
Der Pastor aus der Volksgruppe der Chin gehört der Falam Baptistenkirche an und wurde am 16. September 2021 vor seinem Haus in Mandalay (Zentral-Myanmar) festgenommen. Dazu waren 20 bewaffnete Soldaten angerückt, die die Wohnung des Pastors durchsuchten und einen Geldbetrag von umgerechnet rund 200 Euro sowie fünf Mobiltelefone seiner Familie konfiszierten.
Am 7. Dezember 2022 verurteilte das Gefängnisgericht Obo in Mandalay den Pastor zu 23 Jahren Haft, darunter zu drei Jahren schwerer Zwangsarbeit.
Sang werden Verstöße gegen das Anti-Terrorismus-Gesetz vorgeworfen, obwohl er als unpolitisch und gewaltlos bekannt ist. In seiner seelsorgerlichen Arbeit wandte sich Sang besonders jungen und bedürftigen Menschen zu.
IGFM und IDEA rufen dazu auf, in Briefen an den Machthaber General Min Aung Hlaing zu appellieren, Pastor Sang freizulassen.
Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 des Hilfswerks Open Doors belegt Myanmar den 14. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Von den 54,8 Millionen Einwohnern des südostasiatischen Landes sind über 74 Prozent Buddhisten und acht Prozent Christen. Fast zehn Prozent der Bevölkerung gehören zu ethno-religiösen Gruppen.
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