Engagierter Christ als „Staatsfeind“ hinter Gittern
01.11.2019
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den katholischen Christen Nguyen Nang Tinh benannt. Sie rufen dazu auf, für ihn einzutreten und zu beten. Die Polizei verhaftete ihn am 29. Mai. Seither sitzt er wegen „staatsfeindlicher Propaganda“ hinter Gittern. Der 43-jährige Musiklehrer an einer weiterführenden Schule ist in seiner Freizeit karitativ in seiner Kirche engagiert. Konfrontiert mit der Not von Familien politischer Gefangener schloss er sich Gruppen an, die Freiheit und Demokratie einfordern. Die Behörden werfen ihm vor, in Liedern die Kommunistische Partei kritisiert zu haben. Ins Visier geriet er möglicherweise auch, weil er sich als bekennender Katholik in Lebensrechtsgruppen engagierte, die ehrenamtlich Schwangeren in Notlagen helfen. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den vietnamesischen Staatspräsidenten Ngyuen Phu Trong die sofortige Freilassung des Christen zu fordern. Offiziell garantiert die Verfassung des kommunistisch regierten Landes Glaubens- und Religionsfreiheit. Der christliche Glaube wird jedoch häufig als westliche Religion angesehen und abgelehnt. So werden Christen überwacht, verhaftet und vertrieben. Von den über 95,5 Millionen Einwohnern Vietnams sind 23 Prozent nicht religiös, 21,7 Prozent Buddhisten, zehn Prozent Christen, und der Rest gehört verschiedenen Stammes- und Naturreligionen an.
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