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Glaube

Weltmission: Einheimische Christen werden immer wichtiger

18.02.2023

Christen lassen sich in Indien taufen. Foto: Kontaktmission
Christen lassen sich in Indien taufen. Foto: Kontaktmission

Chiang Mai (IDEA) – Die Corona-Pandemie hat einen Umbruch in der Weltmission verstärkt: Die einheimischen Christen in den Missionsgebieten erhalten bei der Verbreitung der christlichen Botschaft immer größeres Gewicht. Außerdem spielen Frauen eine zunehmend wichtige Rolle.

Das wurde bei einer internationalen Studientagung deutlich, die die Missionskommission der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) vom 30. Januar bis 3. Februar in Thailand veranstaltete. Daran nahmen in Chiang Mai 172 Repräsentanten von Missionswerken aus 33 Ländern teil.

Wegen der Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie seien die missionarischen Aktivitäten einheimischer Christen in Regionen, die vom Evangelium wenig durchdrungen sind, noch stärker in den Blickpunkt geraten, sagte der Geschäftsführer der WEA-Missionskommission, Jay Matenga.

Weil heimische Christen zunehmend Verantwortung für die Mission übernähmen, breite sich die christliche Botschaft rapide in Gegenden aus, die zuvor eher als verschlossen gegolten hätten. Ausländische Missionsinitiativen könnten zwar „wundervolle Katalysatoren“ für die Ausbreitung des Evangeliums sein, aber historische Untersuchungen und aktuelle Studiendaten zeigten, dass die einheimischen Gemeinden in der Mission am wirksamsten seien.

Zudem könnten heimische Theologien neue Bewegungen hin zum Glauben an Christus reifen lassen und auf Dauer erhalten. Das gelte besonders für Regionen mit Christenverfolgung.

Indien: Zehntausende einheimische Missionare

Als ein Beispiel führte Matenga die Situation in Indien an. Tausende Missionare seien früher aus dem Ausland in dieses hinduistisch geprägte Land geschickt worden; jetzt aber verbreiteten Zehntausende lokale Missionare das Evangelium in ihrer eigenen Nation. Allerdings beklagten manche nationalen Führungskräfte, dass die lokalen Missionsbemühungen immer noch weniger Anerkennung erhielten als kulturübergreifende Aktivitäten, etwa von international tätigen Missionswerken.

Das Evangelium Migranten bringen

Der Generalsekretär der Indischen Missionsvereinigung, Isac Raja (Chennai), sagte, Gott habe neue Wege in Regionen eröffnet, die früher für auswärtige Missionare verschlossen gewesen seien. Dies gelte etwa für Ort mit heftiger Verfolgung, wo der Zugang für Ausländer stark eingeschränkt sei.

Auch hätten interne Migrationsbewegungen örtlichen christlichen Gemeinden neue Möglichkeiten zu einer umfassenden Mission verschafft. Raja: „Wir fordern unsere Gemeinden auf, sich Migranten zuzuwenden; sie werden bei ihrer Rückkehr das Evangelium in ihre Volksgruppen tragen.“

Christliche Botschaft für alle Völker

Der Generalsekretär der WEA, der deutsche Theologieprofessor Thomas Schirrmacher (Bonn), erinnerte in einer Videobotschaft an die Missionstagung daran, dass die evangelikale Bewegung von Beginn an das Evangelium allen Volks- und Sprachgruppen der Welt bringen wollte.

Diese Aufgabe werde von Tag zu Tag immer wichtiger, weil die Zahl der heimischen Völker, die die evangelikale Familie weltweit bilden, schnell anwachse. Sie verdienten es, in vollem Maße beteiligt zu sein.

Die WEA (New York) repräsentiert rund 600 Millionen vor allem theologisch konservativen Protestanten in 143 Ländern und ist damit nach der römisch-katholischen Kirche mit etwa 1,4 Milliarden Mitgliedern der zweitgrößte Dachverband innerhalb der Christenheit.

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