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Niederlande: Zwei christliche Parteien mit herben Verlusten

27.11.2023

Das niederländische Parteiensystem gilt als stark zersplittert. Eine Prozenthürde für den Einzug ins Parlament gibt es nicht. Symbolbild: pixabay.com
Das niederländische Parteiensystem gilt als stark zersplittert. Eine Prozenthürde für den Einzug ins Parlament gibt es nicht. Symbolbild: pixabay.com

Den Haag (IDEA) – Bei den niederländischen Parlamentswahlen am 22. November haben zwei der drei christlich orientierten Parteien starke Verluste erlitten. Besonders betroffen ist der Christen-Democratisch Appèl (CDA), der nur noch 3,3 Prozent der Stimmen erhielt und jetzt fünf Abgeordnete stellt (2021: 9,5 Prozent/15 Sitze).

Die calvinistische ChristenUnie (CU) verlor ebenfalls und erreichte jetzt zwei Prozent (-1,4 Prozentpunkte). Wichtigstes Thema der CU ist der Schutz ungeborener Kinder. Sie wird in Zukunft nur drei statt bisher fünf Mandate haben. Einzig die wertkonservative orthodox-calvinistische Staatkundig Gereformeerde Partij (SGP) konnte ihr Ergebnis von 2021 stabilisieren (2,1 Prozent). Im neuen Parlament ist sie wieder mit drei Sitzen vertreten.

Die SGP setzt sich vor allem für familienpolitische Themen ein und gilt als islamkritisch. Stärkste Kraft wurde mit 23,6 Prozent die Partij voor de Vrijheid (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders. Zu den Neuwahlen kam es, weil im Juli die Koalition aus vier Parteien an der Diskussion über den Nachzug von Angehörigen im Land lebender Flüchtlinge gescheitert war. Die CU war Teil der Koalition.

Das niederländische Parteiensystem gilt als stark zersplittert. Eine Prozenthürde für den Einzug ins Parlament gibt es nicht. In den Niederlanden sind immer weniger Menschen kirchlich gebunden. Laut der letzten Umfrage des Zentralen Statistikbüros aus dem Jahr 2021 gehören 32 Prozent der 17,5 Millionen Einwohner einer Kirche an (18,3 Prozent Katholiken und 13,6 Prozent Protestanten). 4,6 Prozent der Bevölkerung sind Muslime.

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