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1.700 Jahre freier Sonntag: Der Tag ist für den Menschen da

28.02.2021

Seit 1.700 Jahren können Menschen an ihrem freien Tag zum Gottesdienst gehen. Foto: unsplash.com
Seit 1.700 Jahren können Menschen an ihrem freien Tag zum Gottesdienst gehen. Foto: unsplash.com

München/Limburg/Köln (IDEA) – Die beiden großen Kirchen und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) haben an den Wert eines arbeitsfreien Sonntags erinnert. Anlass ist das Jubiläum „1.700 Jahre freier Sonntag“: Am 3. März 321 hatte der römische Kaiser Konstantin den Sonntag zum reichsweiten Feiertag erhoben.

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), und der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron (Köln) äußerten in einem gemeinsamen Wort, dass der Sonntag Menschen verbinde und das Gemeinwohl fördere. Die menschliche Seele brauche eine Unterbrechung des Alltags. Der Sonntag sei ein „Tag zum Abschalten“.

Sonntäglicher Gottesdienst steht „im Mittelpunkt des Lebens der Kirche“

Der Sonntag sei in Artikel 140 des Grundgesetzes als Tag „der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ gesetzlich geschützt. Für Christen habe der Sonntag seine herausragende Bedeutung als Tag der Auferstehung Jesu Christi. Der sonntägliche Gottesdienst stehe daher „im Mittelpunkt des Lebens der Kirche“.

Ausnahmen der Sonntagsarbeit auf das Notwendigste beschränken

Die Geistlichen erinnern ferner daran, dass nicht alle den Tag ohne Arbeit in Anspruch nehmen könnten. Viele arbeiteten, „um die Grundversorgung für alle Menschen aufrechtzuerhalten und unaufschiebbaren Bedürfnissen zu begegnen“ – etwa in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, im Nahverkehr oder an Tankstellen. „Menschen, die sich trotz des Sonntags oder für den Sonntag betätigen, verdienen unsere Wertschätzung und eine besondere Form der Vergütung oder des Dankes, wenn sie ihre Sonntagsruhe aufgeben, um sie anderen zu ermöglichen.“

Die drei Verfasser betonen, dass Sonntagsarbeit keine reguläre Arbeit sei: „Daher sollten Berufsgruppen, die sonntags arbeiten, eng umgrenzt werden, Ausnahmen nur zurückhaltend und auf das absolut Notwendigste beschränkt gewährt werden.“

Jeder Mensch habe die Aufgabe, verantwortungsvoll mit der Zeit umzugehen und sollte dafür sorgen, „dass wir aufgrund des Strebens nach vermeintlicher Freiheit nicht unsere tatsächliche Freiheit aufgeben, die wir in der segensreichen Errungenschaft eines gemeinsamen arbeitsfreien Sonntags besitzen. Denn der Sonntag ist für den Menschen da.“

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