VEF: Erstmals Vertreter einer kleinen Freikirche an der Spitze

Kassel (IDEA) – An der Spitze der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) steht erstmals ein Repräsentant einer kleinen Mitgliedskirche: Die Mitgliederversammlung wählte am 28. März in Kassel den Präses der pfingstkirchlichen „Gemeinde Gottes“, Marc Brenner (Allmersbach bei Stuttgart), zum VEF-Präsidenten. Diese Freikirche hat nach eigenen Angaben rund 4.500 Mitglieder in 75 Gemeinden.

Der 1973 geborene Theologe tritt die Nachfolge von Christoph Stiba (55/Wustermark bei Berlin) an, der seit 2017 amtierte. Stiba ist Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, der mit rund 76.000 Mitgliedern größten Freikirche in Deutschland.

Brenner war seit 2017 stellvertretender VEF-Präsident. Nach seinen Worten sind evangelische Freikirchen sehr vielfältig: „Wir stehen in der VEF für eine große Bandbreite an Frömmigkeitsstilen und Traditionen.“ Die Mitgliedskirchen setzten in theologischen Fragen eigene Akzente: „Doch der Glaube an Jesus Christus ist das gemeinsame Fundament unserer Arbeit. Als VEF sehen wir unsere Aufgabe darin, das Evangelium von der Liebe Gottes allen Menschen in Wort und Tat weiterzugeben.“

Die VEF ermögliche es den Freikirchen, mit ihren Positionen in Politik und Gesellschaft Gehör zu finden und auf diese Weise Entwicklungen positiv mitzugestalten. Brenner: „Ein besonderer Schwerpunkt im gesellschaftlichen Engagement der Freikirchen liegt im Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenrechte.“

Zu Brenners Stellvertreter wurde der Leiter des charismatischen Gemeindeverbandes „Foursquare Deutschland“, Pastor Jochen Geiselhart (Bühl bei Offenburg), gewählt. Foursquare Deutschland umfasst nach eigenen Angaben 21 Gemeinden und 10 Gemeindegründerprojekte mit rund 900 Mitgliedern.

Neu in den fünfköpfigen Vorstand gewählt wurden der 2. Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), James Ros (Erfurt), und der stellvertretende Leiter der Heilsarmee in Deutschland, Hartmut Leisinger (Köln). Wiedergewählt wurde der Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche im Distrikt Essen, Stefan Kraft. Zur 1926 gegründeten VEF gehören 13 Mitglieds- und zwei Gastkirchen. Wie eine aktuelle IDEA-Umfrage ergab, haben sie zusammen rund 270.000 Mitglieder.