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Klimakonferenz: Christliche Werke ziehen gemischte Bilanz

13.12.2023

Es ist von einem „Übergang“ von der Nutzung der Energie aus Öl, Kohle und Gas bis 2050 die Rede. Symbolbild: pixabay.com
Es ist von einem „Übergang“ von der Nutzung der Energie aus Öl, Kohle und Gas bis 2050 die Rede. Symbolbild: pixabay.com

Dubai (IDEA) – Christliche Werke ziehen eine gemischte Bilanz der Ergebnisse der Klimakonferenz in Dubai. Das Treffen von knapp 200 Staaten hatte am 20. November begonnen. Am 13. Dezember wurde das Abschlussdokument verabschiedet.

Die christliche Hilfsorganisation World Vision erklärte dazu, die Abschlusserklärung enthalte zwar Fortschritte im Vergleich zu früheren Abkommen, der ganz große Durchbruch sei aber ausgeblieben. So hätten sich die Staaten nicht auf einen klaren Ausstieg aus fossilen Energieträgern einigen können. Stattdessen sei nur von einem „Übergang“ von der Nutzung der Energie aus Öl, Kohle und Gas bis 2050 die Rede.

„Ambitionierte Klimaziele geraten außer Reichweite und die Folgen, wie weltweite Hungerkrisen, werden sich absehbar verschärfen“, heißt es in der Stellungnahme von World Vision. Auch die von den Staaten beschlossene Gründung eines Hilfsfonds, der Entwicklungsländern schnell beim Wiederaufbau nach klimabedingten Naturkatastrophen helfen soll, sei nicht weitgehend genug. „Die etwas mehr als 700 Millionen US-Dollar Startkapital reichen bei weitem nicht und dürfen wirklich nur ein Anfang sein.“

Brot für die Welt: Nicht vor Hilfe drücken

Auch das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ begrüßte, dass mit der Abschlusserklärung der Ausstieg aus fossilen Energien eingeleitet werde. „Jedoch wächst die Besorgnis, dass die Klimaschutzanstrengungen, die hier beschlossen wurden, nicht ausreichen, um die ärmsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden ausreichend zu schützen in der Klimakrise.“

Industriestaaten und erdölexportierende Länder müssten zu weiteren Hilfen für arme Länder bereit sein. „Die nationalen Haushaltsdebatten dürfen nicht als Ausrede genutzt werden, um sich vor der Verantwortung gegenüber der notleidenden Bevölkerung im Globalen Süden zu drücken“, so die Hilfsorganisation.

Misereor: Konsequente Umsetzung nötig

Das katholische Hilfswerk Misereor kritisierte, das Abschlussdokument enthalte viele „Scheinlösungen“. Die Einleitung des Ausstiegs aus fossilen Energien könne aber zu einem wichtigen Signal werden, wenn sie von Politik und Wirtschaft konsequent verfolgt werde.

„Auch Deutschland muss seine internationalen Investitionen für fossile Energieprojekte in eine erneuerbare Energieversorgung umleiten. Sie ist viel besser geeignet, um Energiearmut zu lindern und gerechten Zugang zu modernen Energieträgern weltweit zu gewährleisten.“

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