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„Die Passion“: Mehr als zwei Millionen Zuschauer

28.03.2024

Hannes Jaenicke führte als Moderator durch „Die Passion“. Foto: RTL/Stefan Gregorowius
Hannes Jaenicke führte als Moderator durch „Die Passion“. Foto: RTL/Stefan Gregorowius

2,23 Millionen Zuschauer verfolgten am 27. März das Live-TV-Musical „Die Passion – Die größte Geschichte aller Zeiten“ auf dem Kölner Privatsender RTL. Somit lag der Marktanteil bei 9,7 Prozent. Das RTL-Event schaffte es damit nicht unter die ersten zehn der am meisten geschauten Sendungen im deutschen Fernsehprogramm, wie die Reichweitenmessung der AGF Videoforschung (Frankfurt am Main) zusammenfasste. Den größten Zuspruch hatte die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... Vermisst“ mit 5,49 Millionen Zuschauern (Marktanteil: 22,5 Prozent).

Die Premiere der „Passion“ am 13. April 2022 in Essen hatten rund drei Millionen Menschen verfolgt. In den Niederlanden gehört das Musical seit über 13 Jahren zu den erfolgreichsten Live-TV-Events zu Ostern.

Der Ort des Geschehens: Kassel

Das Schauspiel wurde ab 20.15 Uhr auf dem Friedrichsplatz in Kassel aufgeführt. 8.000 kostenlose Zuschauertickets gab es dafür. Wie viele Menschen vor Ort waren, gab RTL noch nicht bekannt. Erzählt wurden die letzten Tage im Leben von Jesus Christus.

An der Inszenierung wirkten unter anderen der Sänger, Schauspieler und Moderator Ben Blümel als Jesus mit sowie der Sänger und Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht (Judas) und die Sängerin Nadja Benaissa (Maria). Der Schauspieler, Synchronsprecher und Umweltaktivist Hannes Jaenicke führte durch den Abend.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von einer Band aus Mannheim und einem Chor aus Osnabrück. Zu hören waren bekannte Poplieder wie die Titel „So soll es bleiben“ von „Ich + Ich“ und „Wie soll ein Mensch das ertragen?“ von Philipp Poisel.

Wie die Geschichte beginnt

„Lassen Sie uns nicht danach suchen, was uns trennt, sondern nach dem, was uns eint“, führte Jaenicke auf der Bühne auf dem Friedrichplatz in das Geschehen ein. Er bezeichnete den Übertragungsort Kassel als „neues Jerusalem“. Die erste Szene zeigte, wie Jesus und die Jünger am Kasseler Hauptbahnhof ankamen. Gemeinsam sangen sie das Lied „An Tagen wie diesen“ der Band „Die Toten Hosen“. Einige von ihnen fuhren auf E-Scootern. Journalisten drängten sich um Jesus und fragten ihn, warum er da sei. „Ich bin gekommen, den Armen frohe Nachricht zu verkündigen“, lautete die Antwort von Jesus-Darsteller Blümel. Weiter sagte er: „Ich rufe Freiheit aus an alle Gefangenen. Ich sage den Blinden, dass sie wieder sehen werden und den Unterdrückten, dass sie frei sein sollen. Ich verkündige die Zeit, in der Gott seine Gnade zeigt.“

Das Kreuz tragen

Parallel zur Aufführung trugen mehr als 600 Freiwillige in einer Prozession ein sechs Meter großes und 230 Kilogramm schweres Kreuz rund drei Kilometer durch die Kasseler Innenstadt bis hin zum Friedrichsplatz. Einige von ihnen berichteten von ihren Erfahrungen mit dem christlichen Glauben. Der 33-jährige Kevin erzählte, dass er 2013 eine Entscheidung für den christlichen Glauben getroffen habe: „Ich habe ein Übergabegebet gesprochen, was mein Herz total verändert hat. Ich bin ein komplett neuer Mensch.“ Seitdem setze er sich für die Obdachlosen in Kassel ein und wolle für sie einen Kältebus einführen.

Freiwillige trugen das 230 Kilogramm schwere Kreuz. Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Reaktionen auf „X“

Der Hashtag #diepassion auf der Plattform „X“ (früher Twitter) wurde über 10.000-mal genutzt. Die Reaktionen der Zuschauer waren überwiegend kritisch. Eine Nutzerin schrieb: „Sind wir mal ehrlich: die heutige Ausgabe ist viel schlimmer und peinlicher als die vor 2 Jahren. Wer hätte das gedacht.“

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Ein weiterer schrieb: „Das einzige Wunder, das ich heute erlebt habe, ist, dass ich ‚Die Passion‘ nüchtern bis zum Ende durchgehalten habe.“

Wie die Medien berichteten

Auch das Echo in den Medien fiel eher kritisch aus. So schrieb Focus online: „Rudi Cerne zerlegt ‚Die Passion‘ mit ‚Aktenzeichen XY‘ in Einzelteile“. Das Magazin nahm dabei Bezug auf die Zuschauerzahlen.

Das Nachrichtenportal t-online schrieb, dem RTL-Publikum sei nichts erspart geblieben: „Die Darstellung war zu grotesk, die Musik passte nicht zum Thema und wesentliche Inhalte der Passionsgeschichte kamen zu kurz. Oberstes Ziel war offenbar auch in diesem Jahr: Hauptsache, die Quote stimmt.“ Die Darsteller hätten mit „derart übertriebener Mimik und Gestik“ gespielt, dass die Sendung wie eine Parodie gewirkt habe. Auch bei der Musikauswahl hätten die Macher danebengegriffen.

Positiv wurden aber die Stimmen von zwei Mitwirkenden hervorgehoben: Hannes Jaenicke und Nadja Benaissa.

Keine Alpha-Werbung möglich

Für die Werbepausen war ein Spot für den Online-Glaubenskurs von Alpha Deutschland e.V. (Kassel) geplant. Doch aus „medienrechtlichen Gründen“ war dies nicht möglich, wie Alpha Deutschland gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte. Laut RStV § 7 (Rundfunkstaatsvertrag) ist in Deutschland Werbung politischer, weltanschaulicher oder religiöser Art unzulässig.

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