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Menschenrechte

Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor Hungersnot

12.08.2021

Das Werk verteilt Hilfsgüter in Indien. Foto: CASA/Diakonie Katastrophenhilfe
Das Werk verteilt Hilfsgüter in Indien. Foto: CASA/Diakonie Katastrophenhilfe

Berlin (IDEA) – Die Diakonie Katastrophenhilfe (Berlin) hat vor einer Hungersnot durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise sowie durch Wetterextreme gewarnt. Wie ihre Präsidentin Dagmar Pruin bei der Vorstellung des Jahresberichts am 12. August in Berlin sagte, hat die Zahl der Menschen, die weltweit kurz vor einer Hungersnot stünden, innerhalb von zwei Jahren um 50 Prozent auf 41 Millionen zugenommen.

In den Ländern Südsudan, Madagaskar, Jemen und vor allem Äthiopien stünden viele Menschen bereits kurz davor zu verhungern. Die Gründe seien vielfältig und reichten von Dürren und massiven Überschwemmungen über Krieg, die Folgen der Corona-Pandemie bis hin zu einer Heuschreckenplage ungekannten Ausmaßes in Ostafrika.

Die Zahl der Menschen, die weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen seien, sei 2020 auf 244 Millionen gestiegen (2019: 225 Millionen). Wie es in dem Jahresbericht heißt, ist für Millionen Menschen die größte Katastrophe nicht die Pandemie, sondern der Krieg. Die Anzahl der Konflikte kriegerischen Ausmaßes sei 2020 gestiegen.

Soforthilfe in Deutschland nach der Flutkatastrophe

Die Diakonie Katastrophenhilfe habe auch in Deutschland bei der Flutkatastrophe geholfen, so Pruin. Als schnelle Soforthilfe-Maßnahme seien vier Millionen Euro bereitgestellt worden: „Dieses Geld ging unkompliziert und unbürokratisch als Bargeldhilfe direkt an Betroffene.“ Die Menschen wüssten selbst am besten, wie sie sich und ihre Familien aus der ersten, großen Not befreien könnten. Zusätzlich seien Waren besorgt worden, etwa Bautrockner.

Wie hoch 2020 die Gesamteinnahmen waren

Die Gesamteinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe lagen nach eigenen Angaben 2020 bei 50,3 Millionen Euro (2019: 49 Millionen Euro). Neben Spendeneinnahmen von 28,6 Millionen Euro (2019: 23,9 Millionen Euro) erhielt das Werk auch Zuwendungen von der Bundesregierung, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen. Sie lagen mit 14,9 Millionen Euro rund 1,4 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres. Die meisten Mittel seien 2020 mit 5,2 Millionen Euro in den Südsudan gegangen.

Das Werk leistete in 39 Ländern Hilfe und stellte dafür etwa 37,5 Millionen Euro bereit. Pruin ist seit März Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Sie hat das Amt von Cornelia Füllkrug-Weitzel übernommen. Die Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt bilden gemeinsam mit der Diakonie Deutschland das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung.

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