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Arbeitsminister Heil: Wer auf Gott vertraut, findet Zuversicht

21.10.2022

Die neue Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälatin Anne Gidion. Foto: EKD/K. Baumann
Die neue Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälatin Anne Gidion. Foto: EKD/K. Baumann

Berlin (IDEA) – Die neue Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälatin Anne Gidion, will in ihrem Amt Diplomatin, Übersetzerin und „Hebamme“ sein für eine Haltung, die sich an der Bibel und am Leben orientiert. Das sagte die 51-Jährige am 21. Oktober in Berlin bei ihrer Amtseinführung als Nachfolgerin von Prälat Martin Dutzmann (66).

Wie sie in ihrer Predigt weiter ausführte, gehören Themen wie die Ablösung der Staatsleistungen, Asylgesetzgebung, Suizidprävention, Absenkung des Haushalts für Entwicklungszusammenarbeit, EU-Förderpolitik und Rüstungsexportkontrolle zu den größten Herausforderungen ihres Amtes.

Von der evangelischen Kirche werde erwartet, als Werte- und Moralagentur aufzutreten. Zentral sei dabei für sie, die Haltung von Mose einzunehmen und auf die Zehn Gebote zu hören und sie zu bewahren. Diese Gebote seien „grundlegend und grundgesetzlich“.

Heil: Christlicher Glaube ein Bindeglied

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gratulierte Gidion im Namen der Bundesregierung zu ihrem neuen Amt. In einem Grußwort sagte er, politische Antworten allein könnten persönliche Ängste, Sorgen und seelische Nöte nicht lindern. Der Glaube gebe vielen Menschen viel Kraft. Wer auf Gott vertraue, finde Zuversicht und könne Kraft daraus schöpfen. Der christliche Glaube sei nicht nur ein „inneres Halteseil“, sondern auch ein Bindeglied in einer bunter werdenden Gesellschaft.

Der Leiter des Katholischen Büros am Sitz der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, sagte, es schwäche die Kirchen, wenn sie gegenüber der Politik mit verschiedenen Stimmen sprächen. In den wesentlichen Fragen seien die Kirchen jedoch eins, etwa in ihrer Haltung zu Krieg, Klimawandel, Lebensschutz und dem Umgang mit Flüchtlingen. Oftmals finde man nach langen Diskussionen zueinander.

Zuvor Rektorin des Pastoralkollegs der Nordkirche

Gidion war zuvor Rektorin des Pastoralkollegs der Nordkirche mit Predigtauftrag am Ratzeburger Dom. Sie studierte Theologie und Kunstgeschichte in Marburg, Durham (Großbritannien), Heidelberg und Wuppertal. Danach arbeitete sie von 1998 bis 1999 als Referentin beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und anschließend bis 2001 als Referentin beim Bevollmächtigten des Rates der EKD. Von 2001 bis 2004 war sie im Bundespräsidialamt als Referentin für die Kontakte zu Kirchen, Religionsgemeinschaften und Kultur zuständig.

Nach Vikariat und Gemeindearbeit in Hamburg wurde sie 2010 Pastorin im Gottesdienstinstitut der Nordkirche und 2017 Rektorin des Pastoralkollegs. Als Bevollmächtigte des Rates der EKD soll sie als Vermittlerin zwischen evangelischer Kirche und Bundesregierung wirken. Darüber hinaus steht sie als Seelsorgerin und Beraterin für Minister und Abgeordnete zur Verfügung. Sie leitet das Berliner Büro der EKD am Gendarmenmarkt und das Büro der EKD in Brüssel.

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