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Menschenrechte

Afghanistan: Shelter Now hilft Opfern von Bombenanschlägen

29.04.2022

Familien aus dem Kabuler Viertel Dasht-e-Barchi warten im März 2022 auf die Lebensmittelverteilung durch Shelter Now. Foto: Shelter Now
Familien aus dem Kabuler Viertel Dasht-e-Barchi warten im März 2022 auf die Lebensmittelverteilung durch Shelter Now. Foto: Shelter Now

Kabul (IDEA) – Nach Bombenanschlägen auf eine Schule in der afghanischen Hauptstadt Kabul unterstützt das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now (Zuflucht jetzt) Familien der Opfer.

Bei den Anschlägen im Stadtteil Dasht-e-Barchi waren am 19. April nach Informationen des Hilfswerks mindestens 148 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Kinder und Jugendliche. Mindestens 60 Personen seien verletzt worden, zum Teil lebensgefährlich.

Auf Bitten des Direktors der betroffenen Schule verteilt das Werk Lebensmittel und unterstützt Verletzte bei den Kosten für die medizinische Behandlung. Bereits im März hatte Shelter Now in dem Stadtteil Nahrungsmittel an 500 arme Familien der ethnischen Minderheit der Hazara weitergegeben. Sie gehört zur schiitischen Richtung des Islams und wird von extremistischen religiösen Gruppen verfolgt.

Die Hazara waren dem Hilfswerk zufolge in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Bombenanschlägen oder Selbstmordattentaten mit Dutzenden Toten. Nach Schätzungen stellen die Hazara zwischen 10 und 20 Prozent der afghanischen Bevölkerung.

Wie Shelter Now mitteilte, erhalten jetzt 178 Familien Lebensmittel. Weitere 81 Haushalte bekommen Geld, um Behandlungskosten für verletzte Angehörige zu bezahlen. Die Hilfe komme insgesamt 1.800 Menschen zugute. Das Werk stellt dafür 44.000 Euro an Spendenmitteln zur Verfügung. „Für die Betroffenen ist das auch ein wichtiges Zeichen, dass sie nicht vergessen sind“, erklärte der Direktor von Shelter Now Germany, Udo Stolte (Braunschweig).

Nach seinen Angaben hatten Behörden der regierenden Taliban nach den Anschlägen auf die Schule eine wesentlich geringere Opferzahl genannt. Journalisten in Afghanistan dürften nicht über das wahre Ausmaß berichten, so Stolte.

Shelter Now arbeitet seit 1988 in Afghanistan und seit 2014 in der Autonomen Region Kurdistan (Nordirak). Von 1983 bis 2016 war das Werk in Pakistan tätig. Es finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus Spenden.

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