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50 Jahre GEP: Eine „visionäre Glanzleistung“

05.10.2023

„Evangelische Publizistik ist ein evangelischer Beitrag zur Gestaltung einer demokratischen, gerechten, nachhaltigen und friedlichen Gesellschaft“: Der Aufsichtsratsvorsitzende des GEP, KIrchenpräsident Volker Jung. Foto: Picture Alliance/epd-bild/Thomas Lohnes
„Evangelische Publizistik ist ein evangelischer Beitrag zur Gestaltung einer demokratischen, gerechten, nachhaltigen und friedlichen Gesellschaft“: Der Aufsichtsratsvorsitzende des GEP, KIrchenpräsident Volker Jung. Foto: Picture Alliance/epd-bild/Thomas Lohnes

Frankfurt am Main (IDEA) – Die Gründung des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) vor 50 Jahren war eine „visionäre Glanzleistung“.

Diese Ansicht vertrat der Aufsichtsratsvorsitzende des GEP, Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt), auf einer Festveranstaltung anlässlich des Jubiläums des Werkes am 4. Oktober in Frankfurt am Main. Er gilt auch als „Medienbischof“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Das GEP versteht sich als bundesweites Mediendienstleistungsunternehmen der EKD. Es ist Träger unter anderem das Monatsmagazins chrismon, der Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), der Rundfunkarbeit der EKD, des Internetportals evangelisch.de und weiterer evangelischer Internetseiten.

In seiner Festrede würdigte Jung den Gründungsdirektor des GEP, Pfarrer Robert Geisendörfer (1910–1976), der auch Fernsehbeauftragter der EKD war. Dieser sei überzeugt gewesen, dass mit gebündelten Kräften auf dem Medienmarkt mehr zu erreichen sei als allein oder in Konkurrenz zueinander: „Das war weit vorausschauend und hat im Laufe der Jahrzehnte immer mehr an Überzeugungskraft gewonnen.“

In der Medienwelt des 21. Jahrhunderts sei Konzentration und Größe eine Stärke und wichtig, um auf den Medienmärkten bestehen zu können. Die evangelische Publizistik sei darin begründet, dass das Evangelium, die Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen, einen besonderen Blick auf diese Welt öffne: „Es ist ein Blick von unten her, der von der Würde jedes einzelnen Menschen geleitet ist“, so Jung.

Das Evangelium habe eine gesellschaftsgestaltende Kraft. Deshalb sei es wichtig, dass Kirche sich publizistisch engagiere. Jung: „Evangelische Publizistik ist ein evangelischer Beitrag zur Gestaltung einer demokratischen, gerechten, nachhaltigen und friedlichen Gesellschaft.“

ARD-Programmchefin: Uns verbindet das achte Gebot

Die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl lobte in ihrer Festrede die Partnerschaft zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem GEP. Sie sei eine logische Konsequenz aus einer gemeinsamen Tradition. Beide, das GEP und die ARD, seien Prinzipien verbunden. „Wir nennen das bei uns den öffentlich-rechtlichen Auftrag. Im christlichen Sprachgebrauch würde man sagen: Wir hören auf Gebote“, erläuterte Strobl.

Das Gebot, das die journalistische Arbeit leite und beide im Geiste verbinde, sei das achte Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Der Auftrag zum wahrheitsgemäßen und wahrhaftigen Reden sei Kern der unabhängigen Berichterstattung. Kirchliche Publizistik brauche Unabhängigkeit von kirchenamtlichen Weisungen. „Eben diesen Grundsatz haben auch die Öffentlich-Rechtlichen: Er lautet Staatsferne.“

ARD und ZDF seien keine Sprachorgane der Politik. Sie müssten frei und unabhängig von der Politik auftreten und agieren, um glaubwürdig berichten zu können. So könnten GEP und ARD Verantwortung für eine objektive, differenzierte und sachliche Meinungsbildung tragen.

GEP-Direktor: Das Evangelium journalistisch verkündigen

Der Direktor des GEP, Jörg Bollmann, betonte in seiner Rede zum Jubiläum des Werkes das Ziel der evangelischen Publizistik: das Evangelium mit den Instrumenten des Journalismus zu verkündigen. Dazu sei ein konstruktiver Journalismus nötig, „der natürlich im Rahmen evangelisch-publizistischer Berichterstattung nicht Halt machen darf vor kirchlichen Haustüren“ so Bollmann. Das schließe in schonungsloser und unabhängiger Offenheit die Fehler und Schuld der Kirche ausdrücklich mit ein.

Die Festveranstaltung fand in den Räumen des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main statt.

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