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Glaube

Unverkrampft von geistlichen Dingen sprechen

11.08.2020

Offen und unverkrampft über seinen Glauben sprechen, das wünschen sich viele Christen. Symbolfoto: pixabay.com
Offen und unverkrampft über seinen Glauben sprechen, das wünschen sich viele Christen. Symbolfoto: pixabay.com

Chemnitz (idea) – Wie kann man mit anderen Menschen ins Gespräch über den christlichen Glauben kommen und was ist dabei zu beachten? Dieser Frage geht der Landesevangelist des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes, Gunder Gräbner (Chemnitz), in der aktuellen Ausgabe des Sächsischen Gemeinschaftsblatts (4/2020) nach. Ihm zufolge haben sich sehr viele Christen gemütlich eingerichtet und so nahezu von der un- oder andersgläubigen Gesellschaft isoliert. „Und es scheint so, als ob viele es tief verinnerlicht haben, dass Christsein Privatsache sei. Auf die Idee, von Jesus zu reden, kommen sie nicht mehr.“ Zugleich trügen unpassende oder ungewollt grobe Versuche des Missionierens häufig Schuld daran, dass andere die Botschaft des Evangeliums ablehnten. Gräbner stellt darum sechs Grundsätze vor, die bei den persönlichen Gesprächen und in der Alltagsevangelisation helfen könnten. Dazu gehöre etwa, bewusst auch Menschen außerhalb einer christlichen Gruppe oder Gemeinde kennenzulernen, gemeinsame Neigungen zu entdecken und durch Worte und Taten ihr Interesse zu wecken. „Das Erzählen von Glaubenserfahrungen und ungewöhnliches Handeln machen immer neugierig“, so der Evangelist. „Lasst uns versuchen, das positive Interesse zu fördern, das den Einzelnen dazu drängt, nachzufragen und zu entdecken, was Christsein wirklich bedeutet.“ Dabei gehe es nicht um zwanghafte Perfektion. „Sei, wie du bist, das überzeugt immer mehr als alle ‚Scheinheiligkeit‘“, so Gräbner. „Wenn es aber zum tieferen Gespräch kommt, dann wollen wir so einfach, unverkrampft und natürlich von geistlichen Dingen sprechen, als ob wir uns über Fußballergebnisse, die letzte Physikarbeit oder unsere Kindheitsstreiche unterhalten“, so der Evangelist.

Nicht in „Verteidigungsmodus verfallen“

Das Maß der Erklärungen sollte sich dabei jedoch immer nach der Empfänglichkeit und Bereitschaft des anderen richten und dem Gegenüber Zeit geben, das Gehörte auch zu bedenken. Bei kritischen Rückfragen gelte es zudem, nicht in einen „Verteidigungsmodus“ zu verfallen. Schließlich aber brauche es auch Geduld. „Rede-, Denk- und Lebensweisen verändern sich nur langsam“, so Gräbner. „Auch wenn wir vielleicht längere Zeit auf eine Gelegenheit warten müssen, um von Jesus Christus und unserem Glauben zu sprechen, sollten wir diesen Wunsch nicht aus den Augen verlieren.“ Eröffne sich jedoch die Möglichkeit, sollten Christen nicht allein auf ihren eigenen Glauben eingehen, sondern den anderen mit Jesus Christus konfrontieren, „so dass er seine persönliche Verantwortung wahrnehmen und sich entscheiden kann – für oder gegen ihn“.

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