Frei-/Kirchen
Schirrmacher als WEA-Generalsekretär eingeführt
27.02.2021
Bonn/Köln (IDEA) – Der Theologe und Religionswissenschaftler Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn) ist am 27. Februar als Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA/Deerfield/US-Bundesstaat Illinois) eingeführt worden. Er folgt auf den philippinischen Bischof Efraim Tendero (Manila), der das Amt an der Spitze des evangelikalen Dachverbandes seit 2015 innehatte. Der Leitungswechsel wurde aus Köln im Livestream übertragen.
Schirrmacher: Was es bedeutet, evangelikal zu sein
Schirrmacher bezeichnete die Weltweite Evangelische Allianz als eine von Beginn an sehr vielfältige Bewegung – konfessionell, ethnisch und kulturell. Evangelikale seien auch nie einer Meinung gewesen, wenn es um das Thema Politik gehe.
Evangelikal zu sein, beschreibe für ihn persönlich die Begeisterung für die DNA des Christentums. Evangelikale glaubten an die Auferstehung Jesu Christi und die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten. Jesus sei für die Menschen am Kreuz gestorben, er sei ihr Retter und nur durch ihn könnten Menschen in Gemeinschaft mit Gott treten.
Die Bibel bezeichnete er als Verfassung der Kirche, der Heilige Geist sei der Autor der Bibel. Kein Mensch stehe über dem Wort Gottes. Schirrmacher: „Wir verdanken alles den Dingen, die Jesus getan hat, und was der Heilige Geist heute tut.“
Schirrmacher stellte zudem die beiden neuen stellvertretende WEA-Generalsekretäre vor. Die aus Singapur stammende Peirong Lin lebt in Bonn und war zuletzt Personaldirektor und Forschungskoordinator der Theologischen Kommission der WEA. Der Neuseeländer Brian Winslade ist seit 1979 im pastoralen Dienst tätig. Er war in der Vergangenheit unter anderem Nationaler Leiter des Baptistenbundes von Neuseeland (2001–2006) sowie von Australien (2008–2011) und Vorsitzender der Gemeindeleitungskommission des Baptistischen Weltbundes (2005–2010).
Brian Stiller: Dankbar, dass Tendero weiterhin für die WEA tätig ist
Der internationale Botschafter der WEA, Brian Stiller (Toronto), lobte den Teamgeist von Tendero. Zudem habe er innerhalb der Weltallianz neue Managementstrukturen geschaffen und sechs regionale Büros aufgebaut. Das sei der Allianz nun auch in der Corona-Pandemie zugute gekommen. Tendero habe sich weltweit für Religionsfreiheit eingesetzt.
Er sei dankbar, dass Tendero der Allianz erhalten bleibe und künftig ebenfalls als internationaler Botschafter der WEA arbeiten werde.
Tendero dankte Stiller, dass er ihm geholfen habe, die Weltallianz organisatorisch und finanziell auf sichere Füße zu stellen. Tendero nannte Schirrmacher einen Weltklasse-Theologen. Er könne evangelikale Sichtweisen klar formulieren.
Erster Deutscher im Amt des WEA-Generalsekretärs
Mit Schirrmacher hat zum ersten Mal ein Deutscher das Amt des WEA-Generalsekretärs inne. Zuvor war er seit 1999 in verschiedenen Funktionen in der WEA tätig.
Schirrmacher studierte Theologie an Hochschulen in der Schweiz, den USA und den Niederlanden. Er besitzt mehrere Abschlüsse in verschiedenen Fachrichtungen und eine Reihe von Doktortiteln. Von 1982 bis 2000 war er Pastor und Co-Pastor von Ortsgemeinden im Raum Bonn und wurde 2015 als bischöflicher Leiter im Dienst der „Communio Messianica“, einer weltweiten Gemeinschaft von Gläubigen mit verschiedenem Glaubenshintergrund, geweiht. Von 1982 bis 2018 unterrichtete er Theologie am Martin Bucer Seminar (Bonn). Er ist verheiratet mit der Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher und hat zwei erwachsene Kinder.
Die WEA ist mit 600 Millionen vor allem theologisch konservativen Protestanten in 129 Ländern der größte evangelikale Dachverband.
Welche Themen Schirrmacher als Generalsekretär angehen will, hat er bereits zuvor im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA gesagt. Sie können die Meldung hier nachlesen.
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