Iran: Für christlichen Konvertiten einsetzen
01.06.2018
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Juni“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Christen Aziz Majidzadeh benannt. Sie rufen dazu auf, sich in Appellen an die iranische Regierung für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. Der 54-jährige ehemalige Muslim war am 2. März dieses Jahres in einer Werkstatt nahe der Stadt Karaj bei Teheran festgenommen worden. Die Sicherheitskräfte hatten ihm nach IGFM-Angaben eine Falle gestellt. Sie hätten sich als christliches, persischsprachiges Fernsehteam ausgegeben und dazu einen anderen Konvertiten aus dessen Wohnung abgeholt. Sie gaben vor, Filmaufnahmen in einer Werkstatt machen zu wollen, in der zahlreiche Christen arbeiten. Mit Majidzadeh kamen 20 weitere Christen in Haft, von denen die meisten nach Verhören wieder freikamen. Er musste aber im Gefängnis bleiben und wurde dort misshandelt. Zunächst war sein Aufenthaltsort unbekannt. Erst nach 45 Tagen durfte er mit seiner Familie Kontakt aufnehmen. So wurde bekannt, dass er im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten wird. Zum Hintergrund: Das Regime in Teheran geht immer wieder gegen Personen vor, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind. Das ist im Iran verboten. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Rohani um die sofortige Freilassung des Christen zu bitten. In der Islamischen Republik Iran nehmen immer mehr Menschen den christlichen Glauben an. Offiziellen Angaben zufolge sind 99,4 Prozent der 80 Millionen Einwohner des Iran Muslime. Unabhängigen Studien zufolge aber beträgt die Zahl der christlichen Konvertiten bis zu vier Millionen Personen. Das wären rund fünf Prozent aller Einwohner.Der iranische Christ Aziz Majidzadeh ist auf Kaution freigekommen – mehr dazu hier.
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