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Menschenrechte

IGFM: Corona bleibt ein Druckmittel gegen Minderheiten

24.04.2021

Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin. Foto: IGFM
Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin. Foto: IGFM

Frankfurt am Main (IDEA) – Die Corona-Pandemie wird auch in Zukunft missbraucht werden, um religiöse Minderheiten zu unterdrücken. Das befürchtet der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt am Main).

Bereits im Jahr 2020 sei die Pandemiebekämpfung in einigen Ländern ein willkommener Vorwand gewesen, um die Diskriminierung christlicher und anderer Minderheiten zu verschärfen, erklärte er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Dafür habe man diese als Sündenböcke missbraucht, indem man ihnen unterstellt habe, „unrein“ und Verbreiter der Pandemie zu sein. Die Zwangsschließung von Kirchen und Gebetsstätten, Ausgangssperren und andere staatliche Restriktionen würden dabei gezielt gegen Minderheiten eingesetzt.

Christen und andere Minderheiten werden als Verbreiter des Virus dargestellt

Betroffen seien vor allem Christen in Pakistan, Indien, der Türkei, Ägypten und China, so Lessenthin. In Pakistan seien Christen und schiitische Muslime bei der Verteilung von Lebensmitteln ausgegrenzt, zur Konversion gezwungen oder mit geringeren Rationen als Muslime versorgt worden. In der Türkei hätten Behörden christlichen Gemeinden zahlreiche Beschränkungen auferlegt, während Moscheen davon ausgenommen blieben. Im hinduistisch geprägten Indien seien Christen und Buddhisten Lebensmittelhilfen verweigert worden.

Im Bundesstaat Punjab habe es über Lautsprecher aus Sikh-Tempeln den Aufruf gegeben, keine Milch von muslimischen Milchbauern zu kaufen. Diese seien mit dem Virus infiziert. In Ägypten dürften Christen keine Hilfsgüter, Schutzmasken und Lebensmittel verteilen, weil sie als „unrein“ und Verbreiter von Corona gelten. In China wurden Lessenthin zufolge Ausgangssperren genutzt, um Kreuze von Kirchengebäuden zu entfernen.

Für den Vorstandssprecher steht fest, dass es sich dabei um keine vorübergehende Phase handelt: „Pandemien werden auch in der Zukunft eine besondere Bedeutung haben, denn Covid-19 ist sehr wandlungsfähig. Es ist zu befürchten, dass die derzeitige Krise sich langfristig auf die Christenverfolgung und Religionsfreiheit auswirkt.“

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