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Menschenrechte

Gewalt in Nigeria hält an

29.12.2020

In Nigeria hat erneut Übergriffe auf Christen und Kirchen gegeben. Symbolbild: pixabay.com
In Nigeria hat erneut Übergriffe auf Christen und Kirchen gegeben. Symbolbild: pixabay.com

Abuja (idea) – In Nigeria hat es Medienberichten zufolge in den vergangenen Tagen erneut Übergriffe auf Christen und Kirchen gegeben. Noch unbekannte Täter griffen etwa an Heiligabend das überwiegend christlich geprägte Dorf Pemi (Bundesstaat Borno) im Nordosten des Landes an. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge starben mindestens elf Menschen.

Ferner sollen die Täter neben mehreren Häusern auch ein Gemeindegebäude der „Church of the Brethren“ in Brand gesteckt und mehrere Personen, darunter den Pastor der Gemeinde, entführt haben. Hinter dem Angriff vermuten Beobachter die Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde).

AFP zufolge fuhren Bewaffnete auf Lastwagen und Motorrädern in das Dorf und begannen wahllos zu schießen. Pemi liegt in der Nähe von dem Dorf Chibok. In der Nacht zum 15. April 2014 hatte Boko Haram dort 276 Mädchen entführt. Viele von ihnen werden noch immer vermisst.

Ferner stürmten Bewaffnete an Heiligabend den vor allem von Christen bewohnten Ort Garkida (Bundesstaat Adamawa). Laut dem Online-Nachrichtendienst Sahara Reporters starben dabei acht Menschen.

Katholischer Erzbischof: Nigeria taumelt von einer Krise in die nächste

Noch unbekannte Täter entführten zudem den Weihbischof des katholischen Bistums Owerri (Bundesstaat Imo), Moses Chikwe, zusammen mit seinem Chauffeur. Der katholische Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama, beklagte der Katholischen Nachrichten-Agentur zufolge in seiner Weihnachtsbotschaft, dass Nigeria von einer großen Krise in die nächste taumle. Die Masse der Bevölkerung fürchte um ihr Leben und suche verzweifelt nach einem Ort der Zuflucht.

Mehrere evangelikale Pastoren entführt

Laut der britischen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (Christliche Solidarität Weltweit) schlugen am 24. Dezember Bewaffnete den Pastor der pfingstkirchlichen Assemblies of God (Versammlungen Gottes), Luka Shaho, in der Gegend von Ungwan Waziri (Bundesstaat Kaduna) im Norden Nigerias zusammen und entführten seine Ehefrau Jumai Luka.

Ebenfalls entführt wurde am 21. Dezember nach einem Angriff mit mehreren Toten der Baptistenpastor Thomas James sowie am 19. Dezember Pastor Luka Dani von der „Evangelical Church Winning All“ (EWCA). Beide stammen aus dem Gebiet Gwagwada im Bundesstaat Kaduna.

Medienberichten zufolge soll es sich bei den Angreifern um Angehörige der islamisch geprägten Fulani-Nomaden handeln. Pastor Dani sei bereits wieder freigelassen worden und habe nun das Gebiet verlassen. Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 46 Prozent Kirchenmitglieder und 54 Prozent Muslime.

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