Für Freilassung eines Christen im Iran einsetzen
01.06.2016
Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Zum „Gefangenen des Monats Juni“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Christen Yasser Mossayebzadeh benannt. Sie rufen dazu auf, für ihn einzutreten und zu beten. Er war am 13. Mai zusammen mit Pastor Yousef Nadarkhani und dessen Frau Tina festgenommen worden. Sicherheitskräfte hatten zuvor das Haus der Eheleute durchsucht. Während das Paar inzwischen freikam, befindet sich Mossayebzadeh weiter in der Stadt Rascht am Kaspischen Meer in Haft. Die drei Christen gehören zur evangelischen „Kirche des Iran“. Gründe für die Festnahmen seien bislang nicht bekannt geworden, so die IGFM. Sie befürchtet, dass die Razzien dazu dienen sollen, Mitglieder junger christlicher Gemeinschaften ins Exil zu drängen. Die IGFM und idea ermuntern dazu, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani um die sofortige Freilassung von Mossayebzadeh zu bitten. Die Islamische Republik Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der Religionsfreiheit garantiert. Pastor Nadarkhani gehört zu den bekanntesten Christen des Iran. Er war mit einigen Monaten Unterbrechung zwischen 2009 und 2013 inhaftiert. Er wurde 2010 wegen „Abfalls vom Islam“ und „Verbreitung nicht-islamischer Lehren“ zum Tode verurteilt. Nach weltweiten Protesten kam er im September 2012 aus der Haft frei. Nach einer neuerlichen Verhaftung kurz vor Weihnachten desselben Jahres hatte der damalige CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe in einem Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland seine sofortige Freilassung gefordert. Daraufhin wurde Nadarkhani unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen. 95 Prozent der 75 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islam. Die Zahl der Christen beträgt 360.000.
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