Menschenrechte
Boko Haram überfällt Siedlung und tötet Bewohner
27.02.2020
Garkida (idea) – In Nigeria haben Mitglieder der radikal-islamischen Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) eine überwiegend von Christen bewohnte Siedlung überfallen und Medienberichten zufolge mehrere Menschen getötet. Die Attacke ereignete sich am Abend des 21. Februar in Garkida im Bundesstaat Adamawa. Die Angaben über die Anzahl der Angreifer und der zerstörten Kirchen sowie Häuser gehen auseinander. Auch die Polizeistation sowie die lokale Krankenstation sollen Ziel des Angriffs gewesen sein. In der Nähe der Siedlung befindet sich eine Militäreinheit. Es gibt unterschiedliche Berichte darüber, ob die dort stationierten Soldaten den Bewohnern zu Hilfe kamen. Nach Angaben des Kirchenpräsidenten der „Evangelical Church Winning all“, Stephen Panya Baba (Jos), war dies nicht der Fall. Seinen Informationen zufolge haben die Anwohner die Sicherheitskräfte vor einem bevorstehenden Angriff durch die radikalen Islamisten gewarnt. Diese hätten jedoch nichts getan, um die Stadt zu schützen, erklärte er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Es gebe Hinweise darauf, dass entweder einige der Angreifer aus der Siedlung Garkida stammten oder dort Komplizen hatten. So hätten die Islamisten ganz gezielt Häuser von Christen zerstört.
Präsident Buhari : Angriff ist Zeichen für Schwächung von Boko Haram
Unterdessen verurteilte der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari den Angriff und sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus. Lokalen Medienberichten zufolge bezeichnete er die Attacke als „Zeichen der Frustration“, weil seine Regierung Boko Haram erheblich geschwächt habe. Diese gelegentlichen Angriffe der Terroristen auf Zivilisten seien „Propagandabemühungen“, um Stärke zu beweisen. Buhari kündigte erneut massive Maßnahmen an, „um Boko Haram ein für alle Mal zu vernichten“. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Christen durch radikale Islamisten. Erst Anfang Januar hatte Boko Haram den evangelischen Pastor Lawan Andimi entführt und ihn am 20. Januar enthauptet, weil er an seinem christlichen Glauben festhielt. Am 24. Dezember 2019 hatte die Terrormiliz ein christliches Dorf im Nordosten Nigerias überfallen und dabei sieben Christen getötet. Von den rund 203 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.
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