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Politik

Einfluss der Evangelikalen ist überproportional groß

16.08.2020

Eine Mehrheit der weißen Evangelikalen unterstützt den US-Präsidenten Donald Trump und hat so großen Einfluss auf die Politik. Foto: pixabay.com
Eine Mehrheit der weißen Evangelikalen unterstützt den US-Präsidenten Donald Trump und hat so großen Einfluss auf die Politik. Foto: pixabay.com

Köln (idea) – Obwohl der Anteil der Evangelikalen in den USA seit 2007 von etwa 26 auf 19 Prozent gesunken ist, haben sie einen überproportional großen Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Das sagte der Professor für nordamerikanische Kulturgeschichte an der Universität München, Michael Hochgeschwender, gegenüber dem Deutschlandfunk (Köln). Nach seinen Worten lassen sich US-Evangelikale bei bestimmten Themen leicht mobilisieren, etwa bei der Abtreibung. Deren Ablehnung verbinde sie auch mit konservativen Katholiken. Evangelikale wendeten sich ferner sehr stark gegen die Homosexuellen-Ehen, obwohl es in ihren Reihen inzwischen auch solche gebe, die sich damit abgefunden hätten. Hochgeschwender schätzt, dass etwa 75 Prozent der weißen Evangelikalen bei der Präsidentschaftswahl am 3. November für US-Präsident Donald Trump stimmen werden. Durch die Ernennung von zwei konservativen Richtern am Obersten Gerichtshof der USA habe er sich im Wesentlichen die Gefolgschaft der Evangelikalen gesichert. Allerdings bröckele die Unterstützung Trumps bei ihnen „auch ein wenig“. So gebe es einen erheblichen Teil, der sich als „conservative mainstream“ bezeichne. Bei diesen Evangelikalen könne man nicht sicher sein, ob sie Trump noch einmal wählen oder bei der Wahl zu Hause bleiben, „weil viele sagen: Donald Trump ist charakterlich ungeeignet.“ Eines sei aber klar: Für das Gros der Evangelikalen, zumindest der Rechtsevangelikalen, sei es „absolut unmöglich, einen demokratischen Kandidaten zu wählen“, schon angesichts ihrer ablehnenden Haltung zur Abtreibung. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden ist bekennender Katholik, setzt sich aber entgegen der Lehre der Kirche politisch für ein Recht auf Abtreibung ein. Für den Fall seiner Wahl hat er angekündigt, die öffentliche Finanzierung für „Planned Parenthood“, dem größten Anbieter von Schwangerschaftsabbrüchen, zu erhöhen.

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