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Menschenrechte

Für den Schutz der Schwächsten demonstrieren

24.08.2017

Im vergangenen Jahr beteiligten sich mit 7.500 Bürgern so viele wie noch nie am Marsch. Foto: idea/kwerk.eu
Im vergangenen Jahr beteiligten sich mit 7.500 Bürgern so viele wie noch nie am Marsch. Foto: idea/kwerk.eu

Berlin (idea) – Zwischen den Jahren 2000 und 2016 gab es in Deutschland nach offiziellen Angaben über 1,9 Millionen Abtreibungen: Acht Tage vor der Bundestagswahl wollen Christen ein Zeichen setzen gegen die Tötung ungeborener Kinder. Der Bundesverband Lebensrecht veranstaltet am 16. September zum 13. Mal den „Marsch für das Leben“ in Berlin. Die Demonstration unter dem Motto „Die Schwächsten schützen – Selektion und Abtreibung beenden“ beginnt vor dem Reichstagsgebäude – dem Sitz des Deutschen Bundestages – und endet mit einem Ökumenischen Gottesdienst. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mit 7.500 Bürgern so viele wie noch nie. „Diese Zahl möchten wir weiter steigern“, erklärte die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Alexandra Maria Linder (Weuspert/Sauerland), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. „Je sichtbarer wir als Lebensrechtsbewegung auftreten, desto mehr können wir Gesellschaft und Politik auch übers Jahr mit unseren Themen erreichen und ansprechen.“ Der diesjährige Marsch habe wegen der Bundestagswahl eine besondere Bedeutung im Blick auf die Politik der nächsten vier Jahre: „Wir können zeigen, wie vielen Menschen der Lebensschutz ein wichtiges Anliegen ist, und unsere klaren Forderungen an die Politik kundtun.“

Der Marsch wendet sich auch gegen assistierte Selbsttötung und Euthanasie

Der „Marsch für das Leben“ wendet sich nicht nur gegen Abtreibung, sondern fordert auch ein Europa ohne assistierte Selbsttötung, Euthanasie und Selektion durch die Pränataldiagnostik. Er ist die einzige zentrale Großdemonstration der Lebensrechtsbewegung in Deutschland. Im vergangenen Jahr nahmen neben führenden evangelikalen Repräsentanten auch fünf katholische Spitzenvertreter an dem Schweigemarsch teil, darunter der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Weitere katholische und evangelische Bischöfe schickten Grußworte. Von landeskirchlicher Seite waren dies die Landesbischöfe Carsten Rentzing (Sachsen) und Frank Otfried July (Württemberg) sowie der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Hans-Jürgen Abromeit. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte dagegen von einer Beteiligung abgeraten. 1.300 Polizisten mussten die Teilnehmer vor Übergriffen von Linksradkalen schützen. Eine Gegendemonstration zählte 1.500 Teilnehmer.

Gegner planen wieder Störaktionen

Auch in diesem Jahr ruft wieder ein „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ zum Protest gegen den „Marsch für das Leben“ auf. Es spricht von einem reaktionären Aufmarsch „christlich-fundamentalistischer“ und „rechtsnationaler“ Kreise. Zu den „Unterstützer*innen und Partner*innen“ des Bündnisses gehören die Parteien Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke sowie die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. Das nach eigenen Angaben queer-feministische Bündnis und antfaschistische Bündnis „What the Fuck“ fordert dazu auf, den Marsch zu verhindern.

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