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Ukraine-Hilfe: Christen setzen Hilfe unvermindert fort

15.03.2022

Der katholische Malteser Hilfsdienst versorgt momentan Flüchtlinge in Lemberg. Foto: Malteser
Der katholische Malteser Hilfsdienst versorgt momentan Flüchtlinge in Lemberg. Foto: Malteser

Stuttgart/Triefenstein/Köln/Essen/Tübingen (IDEA) – Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in der deutschen Bevölkerung wegen des Krieges in der Ukraine ist nach wie vor groß. Christliche Gemeinden und Hilfswerke beteiligen sich weiterhin intensiv an Hilfsaktionen. So hat die charismatische Gemeinde Gospel Forum Stuttgart zunächst sechs Lastwagen mit Hilfsgütern auf den Weg zu einer Logistikhalle im polnischen Poniatowa nahe der ukrainischen Grenze geschickt. Weitere werden bereits beladen und gehen dann auf die Reise. Nach Spendenaufrufen der Gemeinde wurden in deren Tiefgarage unter anderem Babynahrung, Windeln und Schlafsäcke gesammelt.

Auch andere Gemeinden und Unternehmen beteiligten sich. 250 Mitarbeiter, darunter Schüler und Studenten, kümmern sich um die Annahme und Verteilung der Hilfsgüter. Gemeinsam mit den ersten Lastwagen brach ein Team von 14 Pastoren und Mitarbeitern des Gospel Forums auf. Auf der Rückfahrt nahmen die Mitarbeiter Flüchtlinge mit nach Stuttgart. Mittlerweile haben laut Gospel Forum über 100 Frauen und Kinder eine Unterkunft bei Privatpersonen gefunden. Die Gemeinde unterstützt außerdem die Aktion „Ukraine Jetzt“. Im Rahmen der Initiative sammeln mehrere vorwiegend charismatisch ausgerichtete Gemeinden und Organisationen weiterhin Sachspenden und kümmern sich um deren Transport.

Gesammelte Hilfsgüter in der Tiefgarage des Gospel Forums. Foto: Gospel Forum Stuttgart e.V.

Christusträger entsenden Hilfstransport nach Rumänien

Die Christusträger-Bruderschaft mit Hauptsitz im Kloster Triefenstein bei Würzburg entsendet ebenfalls einen Hilfstransport nach Rumänien. Wie die evangelische Kommunität mitteilte, werden am 19. März vier Kleinbusse mit Sachspenden nach Braşov (früher Kronstadt) im Zentrum des Landes fahren. Beladen seien sie etwa mit Kleidung, Hygieneartikeln und Lebensmitteln. In Braşov wurde laut der Bruderschaft unter anderem mit Hilfe der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde ein Notaufnahmelager für rund 600 Flüchtlinge eingerichtet. Zudem bereitet sich die Kommunität auf die Unterbringung von Flüchtlingen im Kloster Triefenstein vor.

Malteser betreuen Flüchtlinge in Lemberg

Der katholische Malteser Hilfsdienst (Köln) versorgt momentan Flüchtlinge in Lemberg. An mehreren Sammelstellen nehmen Helfer die ankommenden Menschen in Empfang, wie das Werk mitteilte. Die Flüchtlinge erhalten Lebensmittel, warme Kleidung und Decken, werden medizinisch betreut und auf die Unterkünfte verteilt. Außerdem leisten die Mitarbeiter vor Ort psychologische Hilfe. Darüber hinaus beraten sie Flüchtlinge telefonisch oder über das Internet, die es nicht bis Lemberg schaffen. Am Bahnhof der Stadt und an den Grenzen werden jeweils bis zu 1.000 warme Mahlzeiten pro Tag von den Maltesern ausgegeben.

Außerdem hat die Organisation mittlerweile in der Ukraine, Polen und Deutschland mehrere Lagerhallen in Betrieb genommen. Von dort aus werden die Hilfsgüter weitertransportiert und den entsprechenden Verteilungsstationen an den Grenzen und in der Ukraine zugestellt. Allein in Deutschland sind laut Angaben der Malteser insgesamt täglich zwischen 400 und 500 Mitarbeiter im Einsatz, um den ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. Ihre Zahl und die der Standorte, an denen vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter Flüchtlinge betreuen, nehme stetig zu.

Deichmann unterstützt Evakuierungen und Flüchtlingshilfe

Europas größte Schuhhandelskette, die Deichmann-Gruppe, unterstützt Evakuierungstransporte von Hunderten ukrainischen Kindern aus Kinderheimen und Pflegefamilien nach Polen. Wie das Unternehmen mitteilte, finden sie dort eine sichere Unterkunft. Die Deichmann-Gruppe stellt dafür rund 320.000 Euro zur Verfügung. Außerdem unterstützt das Unternehmen mit einer Spende von 75.000 Euro die Stiftung Universitätsmedizin Essen, die dringend benötigte medizinische Hilfsgüter von Essen in die Ukraine bringt.

Über das zu großen Teilen von Deichmann finanzierte sozialmissionarische Hilfswerk „wortundtat“ (Essen) werden außerdem ukrainische Flüchtlinge in Moldawien unterstützt. Der Chef des Unternehmens, Heinrich Deichmann (Essen), ist Mitglied einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten).

Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen schickt Medikamente und Verbandsmaterial in die Ukraine. Foto: Difäm

Difäm schickt Medikamente in die Ukraine

Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen schickt Medikamente und Verbandsmaterial in die Ukraine. Ein erster Hilfstransport ist bereits unterwegs nach Kiew. Das Universitätsklinikum Tübingen spendete dafür unter anderem gebrauchte Geräte. Die insgesamt 16 Paletten sollen an Krankenhäuser in und um Kiew verteilt werden. Ein Teil der Medikamente geht auch ins umkämpfte Tschernihiw im Norden des Landes. Eine zweite Lieferung ist bereits geplant.

Zugleich rät Difäm von privaten Medikamentensammlungen ab. Denn angebrochene oder abgelaufene Medikamente könnten wirkungslos oder sogar schädlich sein. Zudem raube die Sortierung Zeit und Ressourcen, die an anderer Stelle gebraucht würden. Das Institut beziehe die Arzneimittel stattdessen nach Bedarf bei anerkannten Großhändlern in Deutschland.

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