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Menschenrechte

Stärkung der Familie verhindert Abtreibungen

23.10.2022

Christoph Raedel spricht sich für die Stärkung der Ehen aus. Symbolfoto: pixabay.com
Christoph Raedel spricht sich für die Stärkung der Ehen aus. Symbolfoto: pixabay.com

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Das wirkungsvollste Mittel zur Verhinderung von Abtreibungen ist die Stärkung von Ehe und Familie. Diese Ansicht vertrat der Professor für Systematische Theologie und Theologiegeschichte an der Freien Theologischen Hochschule Gießen (FTH), Christoph Raedel, am 22. Oktober beim Kongress „Leben.Würde“ im Christlichen Gästezentrum Württemberg „Schönblick“.

Alle Beteuerungen der Politik, man wolle die Zahl der Abtreibungen senken, seien unglaubwürdig, solange die Stellung der Familie nicht gestärkt werde. In den westlichen Gesellschaften wiesen leider viele Entwicklungen eher in die gegenteilige Richtung. Raedel beklagte in diesem Zusammenhang, dass es mit dem vielbeschworenen Konzept der Menschenwürde nicht weit her sei, wenn es um das Lebensrecht der Ungeborenen gehe. Christen sollten sich für diese „Schwächsten der Gesellschaft“ einsetzen.

Dabei sollten sie sich nicht wundern, wenn sie viel Hass und Widerstand erführen. „Uns stehen weiterhin schwere Kämpfe bevor.“ Raedel betonte jedoch zugleich, dass man es mit „Mächten und Gewalten zu tun“ habe, die schon „entmachtet“ seien. „Auch die Kultur des Todes steht unter dem Urteil, das sie vergehen wird.“

Autonomie überfordert den Menschen in Grenzsituationen

Raedel wies die Vorstellung zurück, dass man Menschen die Entscheidung über Leben und Tod am Beginn und am Ende des Lebens überlassen sollte. In solchen Fällen sei Autonomie ein Konzept, das den Menschen überfordern müsse. Wer entscheiden solle, ob er sein Kind abtreiben oder seinem eigenen Leben ein Ende setzen solle, werde in eine Notlage gebracht. Der Verzicht auf eine autonome Entscheidung könne dagegen frei machen.

Christen müssten in diesem Zusammenhang „der Logik des Machens die Logik des Geschaffen-Seins entgegenstellen“. Sie sähen in jedem Menschen das Antlitz Jesu. Das gelte für alle – auch für militante Abtreibungsbefürworter. „Es gibt kein größeres Zeugnis für die Liebe Gottes, als auch diese Menschen zu lieben.“

Philosophin: Mutter- und Vaterschaft bedingen sich gegenseitig

Die katholische Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz (Heiligenkreuz bei Wien) hob die Bedeutung der Polarität der Geschlechter für die menschliche Existenz hervor. Dabei sorge das Interesse an der Andersartigkeit für die Anziehung von Mann und Frau. Beide blieben füreinander stets ein Geheimnis. Nur mit der Frau könne der Mann zum Vater werden, und sie nur mit dem Mann zur Mutter.

Veranstalter des Kongresses mit über 450 Teilnehmern waren neben dem „Schönblick“ (Schwäbisch Gmünd), der Bundesverband Lebensrecht (BVL) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA. Als Kooperationspartner fungierten knapp 20 Lebensschutzorganisationen und kirchliche Vereinigungen, darunter neben der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International (Allianz zur Verteidigung der Freiheit), die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD), der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband sowie der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG).

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