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Bericht

Sonne, Strand und Meer: Evangelisieren am „Ballermann“

07.08.2021

Das Team von „Reach Mallorca“: Große Strandgottesdienste sind in diesem Jahr wegen Corona nicht möglich, aber zu kleineren Aktionen und informellen „Beach-Gottesdiensten“ können die Mitarbeiter die Urlauber einladen. Foto: Esther Baumann
Das Team von „Reach Mallorca“: Große Strandgottesdienste sind in diesem Jahr wegen Corona nicht möglich, aber zu kleineren Aktionen und informellen „Beach-Gottesdiensten“ können die Mitarbeiter die Urlauber einladen. Foto: Esther Baumann

Christus bezeugen auf der Partymeile in Mallorca: Das ist das Ziel des Ehepaars Elsner vom Missionswerk GOSPELTRIBE. Viele Christen haben sich ihnen mittlerweile angeschlossen. Warum sie ausgerechnet am „Ballermann“ in Palma de Mallorca evangelisieren, haben Gernot Elsner und weitere Teilnehmer des Einsatzes IDEA-Praktikant Christian Albrecht erzählt.

Der Ballermann auf Mallorca ist für Gernot und Sabine Elsner vom Missionswerk GOSPELTRIBE (Karlsruhe) genau der passende Ort, um Menschen für Jesus zu gewinnen: Die Sonne scheint, das Meer glitzert, die Urlauber sind entspannt, haben Zeit und sind offen für Gespräche. Und so reisen seit mittlerweile zwölf Jahren Christen aus ganz Deutschland und der Schweiz für die Aktion „Reach Mallorca“ („Mallorca erreichen“) auf die spanische Ferieninsel, um auf der Straße und bei Strandgottesdiensten locker und entspannt mit Menschen über Gott ins Gespräch zu kommen.

Auch 2021 ist wieder Reisezeit: Am 30. Juli ging es für die zumeist jungen Christen von „Reach Mallorca“ los, bis zum 10. August werden sie blieben. Das Team ist wegen der Coronakrise mit 65 Teilnehmern halb so groß wie noch 2019 und es dürfen dieses Jahr keine Strandgottesdienste angeboten werden. Deswegen findet der Einsatz nun wieder so statt wie beim Start vor zwölf Jahren: Es geht um den persönlichen Austausch mit Passanten.

Menschen werden Christen

Zum Team gehört in diesem Jahr auch der Jugendpastor Michael Urech. Er reiste mit zwölf Jugendlichen aus der Schweiz an. Viele von ihnen hätten noch nie mit fremden Menschen über Jesus angesprochen. Darum seien sie am ersten Abendeinsatz aufgeregt und etwas ängstlich gewesen, hat Urech beobachtet. Das habe sich aber schnell gelegt.

Einige erlebten, wie Passanten Christen wurden. Eine Jugendgruppe sei beim Beten auf der Straße von einer Gruppe verspottet worden, die über Jesus lästerten. Urech zufolge reagierten die jungen Christen darauf irritiert und sagten: „Ihr kennt doch Jesus gar nicht!“ Daraufhin hätten die Urlauber entgegnet: „Ja, stimmt eigentlich.“ Anschließend habe sich ein gutes Gespräch ergeben. Man habe aber auch vereinzelt negative Erfahrungen gemacht: So seien einige Teilnehmerinnen bei den Einsätzen von fremden Männern „angebaggert“ worden.

Eine intensive Zeit

Die Bielefelder Horst und Brigitte Hogenkamp wollten schon seit Jahren endlich einmal dabei sein. Jetzt hat es geklappt und sie sind dankbar für die intensive Zeit und abwechslungsreichen Einsätze, sagt Horst Hogenkamp: „Kein Abend gleicht dem anderen.“ Das Ehepaar führte viele Gespräche. Im Gedächtnis bleibt ihnen der Austausch mit zwei Muslima aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die offen für den Glauben an Jesus gewesen seien.

Doch nicht nur die Gespräche mit den Urlaubern sind für die Teilnehmer eine wunderbare Erfahrung, sondern auch der Austausch untereinander in Kleingruppen. Das funktioniere gut, sagt Joana Heuser von der Jugendmissionsgemeinschaft Bielefeld, die diese Arbeit organisiert: Alle spornten sich untereinander an und ermutigten sich gegenseitig.

Hier gibt es alles

Die Bandbreite der Lebensgeschichten auf Mallorca ist groß, erzäht Gernot Elsner: Es reiche von nigerianischen Prostituierten mit „einem eigentlich tiefen Glaube, die sich schämen für was sie tun“, über Jugendliche, die in einer Freikirche aufgewachsen sind, aber ihren Glauben hinter sich gelassen haben, bis hin zu „kulturellen Muslimen“, Atheisten, Agnostikern und feierwütigen Jugendlichen: „Hier gibt es alles.“

Der Ansatz von „Reach Mallorca“ sei es, die Leute dort abzuholen, wo sie stehen. Fast jeder freue sich, wenn man für ihn bete, andere verstünden durch die Gespräche die Kernpunkte des Evangeliums und wollten daraufhin Jesus in ihre Leben einladen, erzählt Elsner: „Andere hatten vor Jahren durch unser Team eine Begegnung mit Gott, wie sie es selbst nennen, und sind seither auf der Suche nach mehr oder haben Anschluss an eine Gemeinde gefunden.“

Elsner hofft, dass durch diesen Einsatz auch andere Christen ermutigt werden, öffentlich von Jesus zu reden. Es sei gerade in der Corona-Pandemie wichtig, sich nicht zurückzuziehen: „Wenn Jesus jetzt auf der Erde wäre, würde er auch die Menschen auf dem Ballermann aufsuchen. Heiligkeit ist keine Frage des Ortes, sondern der Herzenseinstellung.“ Christen fassten Evangelisation oft als „Unwort“ auf. Sie sollten sich aber nicht vorrangig an Themen wie Klimaschutz oder Gendergerechtigkeit aufhalten, sondern Evangelisation als die zentrale Mission der Kirche in Ehren halten und mit Leidenschaft praktizieren – egal, ob am Ballermann oder im eigenen Stadtviertel.

Für dieses Jahr neigt sich der Einsatz auf Mallorca langsam dem Ende entgegen. Aber eine Wiederkehr ist für 2022 fest eingeplant. Und die Vorfreude darauf ist schon jetzt da.

Über das Team am Ballermann

Organisatoren von „Reach Mallorca“ sind neben GOSPELTRIBE auch die Jugendmissionsgemeinschaft Bielefeld (JMG Bielefeld) und „THE FOUR – Campus für Christus Schweiz“. 2020 musste der Einsatz am Ballermann wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

 

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