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ÖRK-Appell an Patriarch Kyrill: „Erheben Sie Ihre Stimme!“

03.03.2022

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. Foto: IDEA/ Matthias Pankau
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. Foto: IDEA/ Matthias Pankau

Genf/Moskau (IDEA) – Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat an den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. appelliert, sich für ein Ende des Krieges in der Ukraine einzusetzen. „Erheben Sie Ihre Stimme, damit der Krieg gestoppt werden kann!“, schreibt der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, der rumänisch-orthodoxe Priester Prof. Ioan Sauca (Genf), in einem 2. März veröffentlichten Brief.

Darin heißt es: „Die tragische Situation des Krieges in der Ukraine hat enormes Leid und den Verlust von Menschenleben mit sich gebracht.“ Viele Menschen, darunter Alte, Frauen und Kinder, hätten fliehen müssen, um ihr Leben zu retten: „Die ganze Welt sieht mit großer Sorge zu und sucht nach einem Zeichen der Hoffnung auf eine friedliche Lösung.“

Sauca erhält nach eigenen Angaben täglich Briefe aus verschiedenen Teilen der Welt, in denen er gebeten wird, sich an den Patriarchen Kyrill zu wenden und ihn um Vermittlung zu bitten, damit der Krieg beendet und das Leid gestoppt werden kann. Er appelliert an Kyrill: „In diesen Zeiten der Hoffnungslosigkeit schauen viele Menschen auf Sie, als die eine Person, die ein Zeichen der Hoffnung auf eine friedliche Lösung bringen könnte.“

Im Weltkirchenrat sind 352 anglikanische, orthodoxe und protestantische Kirchen mit über einer halben Milliarde Mitgliedern zusammengeschlossen. Zu den Mitgliedskirchen gehört auch die Russische Orthodoxe Kirche.

Käßmann: Jahrzehntelange Kontakte müssten Wirkung zeigen

Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann (Hannover) hatte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA gefordert, dass der ÖRK Position gegenüber der russisch-orthodoxen Kirche beziehen sollte. Das Gremium solle dazu beitragen, Konflikte zu entschärfen: „All die jahrzehntelangen Kontakte, Begegnungen, Gespräche müssten doch jetzt Wirkung zeigen.“

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