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NRW: Fälle von Kirchenasyl deutlich gestiegen

27.02.2024

Seit über 40 Jahren bieten evangelische und katholische Gemeinden in Deutschland Geflüchteten Asyl. Symbolfoto: pexels.com
Seit über 40 Jahren bieten evangelische und katholische Gemeinden in Deutschland Geflüchteten Asyl. Symbolfoto: pexels.com

Die Zahl der Fälle von Kirchenasyl in Nordrhein-Westfalen ist stark gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Demnach gab es 2023 bis Ende Oktober 474 Fälle von Kirchenasyl. Im gesamten Jahr zuvor waren es 389. Der Großteil der Flüchtlinge kam 2023 in evangelischen Kirchengemeinden unter (78 Prozent). 22 Prozent suchten Zuflucht in katholischen Gemeinden.

Die Landesregierung bezieht sich auf Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Kirchen sind verpflichtet, für jeden Fall von Kirchenasyl ein Härtefalldossier bei dem Bundesamt einzureichen.

Seit über 40 Jahren bieten evangelische und katholische Gemeinden in Deutschland Geflüchteten Asyl. Die allermeisten suchen Unterschlupf, weil sie eine Abschiebung entweder in ihr Heimatland oder in ein anderes europäisches Land befürchten. Gemäß dem Dublin-Übereinkommen aus den 1990er-Jahren müssen Flüchtlinge in dem Land einen Asylantrag stellen, das sie in der EU zuerst betreten haben.

Nordkirche für Stärkung des Kirchenasyls

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hatte sich am 23. Februar in Lübeck-Travemünde mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, das Kirchenasyl zu stärken. Das Kirchenparlament bittet die politisch Verantwortlichen in dem Beschluss „dringend“ darum, „die kirchlichen Schutzräume zu achten“.

Weiter heißt es: „Die Synode dankt den Kirchengemeinden, die sich auch unter steigendem Druck für die Wahrung von Menschenrechten einsetzen und in besonderen Härtefällen Geflüchteten Schutz gewähren.“

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