Menschenrechte
Nigeria: Bewaffnete entführen 100 Schüler aus christlicher Schule
07.07.2021
Damishi (IDEA) – In der nigerianischen Stadt Damishi (Bundesstaat Kaduna) sind über 100 Schüler einer christlichen Schule entführt worden. Nach einem Bericht des Online-Pressedienstes „Premier Christian News“ stürmte eine Gruppe von Bewaffneten am 5. Juli morgens um zwei Uhr die Bethel Baptist High School. Vermutlich handele es sich um Banditen.
Nach Angaben eines Polizeisprechers feuerten sie sporadisch einige Schüsse ab, während sie die Schüler verschleppten. Die genaue Zahl der Entführten stehe noch nicht fest, da es auch einigen Schülern gelungen sei, den Bewaffneten zu entkommen. An der Schule werden rund 180 Schüler unterrichtet.
Die Tat ist nach Angaben von „Premier Christian News“ die siebte Massenentführung von Schülern in Nigeria seit Beginn des Jahres. In dem afrikanischen Land kommt es seit Jahren immer wieder zu Entführungen durch kriminelle Banden oder radikal-islamistische Gruppierungen, um Lösegeld zu erpressen.
So entführten Anfang des Jahres Kriminelle 317 Schülerinnen einer Mädchenschule in der Stadt Jangebe (Bundesstaat Zamfara). Sie kamen wenige Tage später nach Verhandlungen der Behörden mit den Entführern wieder frei.
Im Dezember 2020 hatten Anhänger der Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) mehr als 300 Jungen in der Stadt Kankara (Bundesstaat Katsina) entführt. Die Entführer ließen die Schüler nach Verhandlungen frei.
2018 hatte die Terrormiliz 110 Schülerinnen bei einem Überfall auf eine Mädchenschule in Dapchi (Bundesstaat Yobe) verschleppt. Einige Mitschülerinnen wurden getötet, 101 Mädchen ließen die Entführer einen Monat später wieder frei. Die Christin Leah Sharibu ist die Einzige, die noch gefangen gehalten wird. Sie hatte sich geweigert, zum Islam überzutreten.
Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.
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