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Menschenrechte

Nigeria: 20 Christen von IS-Terroristen ermordet

31.05.2022

Die nigerianische Flagge. Symbolbild: pixabay.com
Die nigerianische Flagge. Symbolbild: pixabay.com

Abuja (IDEA) – Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat in Nigeria 20 Christen ermordet. Das berichtet die Nachrichtenplattform Christian Post unter Berufung auf ein Video einer mit dem IS verbundenen Nachrichtenagentur. Der Film zeigt einen maskierten Terroristen, wie er einen Mann tötet und erklärt, dies sei die Rache für die Ermordung des IS-Anführers Abu Ibrahim al-Hashimi al-Qurashi. Er war Anfang Februar von einer US-Spezialeinheit in Syrien getötet worden.

In dem Video sind drei Gruppen von Gefangenen in Zivilkleidung zu sehen, die offenbar ebenfalls vor ihrer Hinrichtung stehen. Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation SITE Intelligence Group (Bethesda/US-Bundesstaat Maryland) bestätigte die Echtheit des Videos. Im Nordosten von Nigeria haben die Terrorgruppen Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) und IS in den letzten Jahren Tausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben.

Zwei Priester entführt

Bei einem Angriff Ende Mai stürmten bewaffnete Männer eine katholische Gemeinde im nigerianischen Bundesstaat Katsina und entführten zwei Priester und zwei Jungen aus der katholischen Kirche St. Patrick im Gebiet Gidan Maikambo im Verwaltungsgebiet Kafur, berichtete das Nachrichtenportal „Vatican News“. Anfang Mai töteten radikale islamische Terroristen im Bundesstaat Borno acht Christen und verwundeten mehrere andere. Sie riefen „Allahu Akbar (Allah ist der Größte), teilte das US-Hilfswerk International Christian Concern (Washington) mit.

10 Millionen Menschen vertrieben

Nach Angaben der nigerianischen Menschenrechtsorganisation Intersociety (Onitsha) wurden im Norden Nigerias von 2009 bis 2021 etwa 10 Millionen Menschen vertrieben und 2.000 christliche Schulen angegriffen. Den Angaben zufolge wurden zahlreiche Gräueltaten begangen. Darunter waren Massaker, Verstümmelungen, Folter, Entführungen, Vergewaltigungen, Zwangsehen, gewaltsame Bekehrungen zum Islam und die Zerstörung von Kirchen. Das Hilfswerk Open Doors USA spricht inzwischen vom Völkermord an Christen in Nigeria. Zwischen Oktober 2020 und September 2021 seien 4.650 Christen getötet und 2.500 entführt worden.

CSI: Gerechtigkeit für ermordete christliche Studentin

Unterdessen hat das Hilfswerk Christian Solidarity International (CSI/München) US-Außenminister Antony Blinken aufgerufen, von Nigeria Gerechtigkeit für eine christliche Studentin zu fordern. Die 25-jährige Deborah Yakubu war am 12. Mai auf dem Campus der Universität von Sokoto im Nordwesten Nigerias von einem islamistischen Mob zu Tode geprügelt und anschließend verbrannt worden. Sie habe wegen des Gerüchts, den Islam beleidigt zu haben, sterben müssen, so CSI.

Das Hilfswerk zeigt sich beunruhigt über die Reaktion des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari (Abuja). Dieser habe sich geweigert, die Tat zu verurteilen, sondern erklärt, dass Muslime auf der ganzen Welt Respekt für den Propheten Mohammed einfordern sollten. Von den über 200 Millionen Einwohnern Nigerias sind 48 Prozent Kirchenmitglieder und 51 Prozent Muslime.

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