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Kirchliche Aktion in Gera: Für „Herz statt Hetze“

20.02.2024

„Herz statt Hetze“ ist das Motto der wöchentlichen Treffen in Gera vor der Salvatorkirche. Foto: Wolfgang Hesse
„Herz statt Hetze“ ist das Motto der wöchentlichen Treffen in Gera vor der Salvatorkirche. Foto: Wolfgang Hesse

Im ostthüringischen Gera treffen sich seit dem 5. Februar jeden Montagabend vor der Salvatorkirche Bürger zur Aktion „Momento – Gutes über die Stadt“. Veranstalter ist die Evangelisch-Lutherische Stadtkirchgemeinde zusammen mit der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Die Teilnehmer setzen sich ein für „ein weltoffenes und vielfältiges Gera, Menschenwürde, Demokratie, einen friedlichen und respektvollen Umgang und eine Stadt, in der Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptiert und willkommen sind“, heißt es auf der Internetseite der Kirchgemeinde.

Anfangs kamen rund 60 Personen, mittlerweile sind es laut Pfarrer Stefan Körner von der Stadtkirchgemeinde über 110 Teilnehmer. „Wir wollen als Kirche nicht nur immer gegen etwas sein, sondern für etwas einstehen und aktiv ein positives Zeichen setzen“, so Körner.

Gegen das Geschäft mit der Angst

Unter dem Motto „Herz statt Hetze“ ist Raum für Impulse, Gebete, Lieder und Austausch. Die Rednerliste ist bis nach Ostern gut gefüllt und umfasst unter anderen Kirchen- oder Schulvertreter, Künstler und Politiker. Den Angaben zufolge wollen sie der zunehmenden Angst etwas entgegensetzen. Man ignoriere dadurch nicht die aktuellen Probleme auf der Welt, aber es sei keine Lösung, noch mehr Angst zu schüren oder sich Sündenböcke zu suchen, so Körner.

Viele empfänden die Veranstaltung als „hoffnungsvoll und mutmachend“. Dennoch sei auch „deutlicher Gegenwind“ spürbar. So berichtet Körner von Verleumdungen auf rechtsextremen Kundgebungen, die parallel zu „Momento“ am Montag stattfinden. In den Sozialen Medien würden verleumderische Inhalte über Kirchen geteilt. Sie bekämen auch Mails mit beleidigendem Inhalt. „Manche fühlen sich gereizt von unserer versöhnenden Botschaft. Sie stört das Geschäft mit der Angst“, sagt der Pfarrer.

Die wöchentlichen Treffen sollen zunächst bis zum Beginn der Schulferien Mitte Juni stattfinden. Danach wird entschieden, ob die Aktion weitergehen soll. Der Name des ökumenischen Formats „Momento“ ist ein Wortspiel aus dem lateinischen Wort „memento“ („Erinnere dich/Gedenke“) und dem „Moment“, den man ergreifen und leben soll.

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