Kirchenvorstände distanzieren sich von radikalen Klimaaktivisten

Wiesentheid (IDEA) – Die Kirchenvorstände von zwei evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Unterfranken haben scharfe Kritik an einer kirchlichen Solidarisierung mit radikalen Klimaaktivisten geübt. Die Kirchenvorstände der Gemeinden Rüdenhausen und Wiesentheid veröffentlichten eine entsprechende Erklärung auf der Internetseite der Gemeinde Wiesentheid.

Hintergrund sind Äußerungen der Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich (Regensburg). Sie hatte unter anderem am Rande der EKD-Synode im November 2022 in Magdeburg erklärt, die Synode solidarisiere sich mit der radikalen Aktivistengruppe „Letzte Generation“. Diese Gruppe führt Straßenblockaden durch, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus rief Heinrich in einem Interview mit dem evangelischen Magazin „Chrismon“ Kirchengemeinden auf, die radikale Gruppe „Ende Gelände“ zu unterstützen, die aus Protest gegen den Klimawandel Sachbeschädigungen begeht und für eine Überwindung des Kapitalismus eintritt.

In der Erklärung der Kirchenvorstände heißt es: „Wir distanzieren uns auf das Schärfste von den Aussagen von Präses Heinrich.“ In einem demokratischen Rechtsstaat dürften nicht einfach Gesetze gebrochen werden, „sobald dies der Durchsetzung der eigenen, selbstgewählten Ziele dient“.

Außerdem bekannten sich die Kirchenvorstände zur Sozialen Marktwirtschaft und erklärten, sie lehnten es „strikt ab, dass eine hohe Vertreterin der evangelischen Kirche ihr Amt dazu missbraucht, um Pläne für einen Systemwechsel zu befördern“. Als Gemeindeleitungen würden sie „die uns anvertrauten Mittel, Gebäude, Arbeitsstrukturen etc. dafür niemals zur Verfügung stellen“.