Gesellschaft
Käßmann: Wir müssen mehr mit unseren Kindern reden
19.03.2023
Berlin (IDEA) – Die evangelische Theologin Margot Käßmann (Berlin) ruft Eltern auf, mehr mit ihren Kindern zu reden. Sie äußerte sich in ihrer Kolumne in der Zeitung „Bild am Sonntag“ (Berlin) zum Fall der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg.
Das Mädchen wurde nach Polizeiangaben am 11. März von zwei anderen Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren getötet. Hintergrund der Tat ist nach Medienberichten ein Fall von Mobbing.
Das Problem trete heute unter Kindern und Jugendlichen viel massiver auf als früher, schreibt Käßmann. Zwar sei auch früher „mal jemand in der Schule gehänselt“ worden, aber das sei mit dem Mobbing von heute nicht vergleichbar. „Da werden Kinder in der Schule systematisch fertiggemacht. Sie werden auf Instagram oder TikTok beleidigt, aus Chatgruppen ausgegrenzt, auf dem Schulhof geschubst und getreten“, schreibt Käßmann.
Die Ermordung von Luise zeige, wie weit der Hass unter Kindern gehen könne. „Das schockiert uns alle.“ Der Fall mache vor allem deutlich, wie wichtig es sei, dass Eltern mit ihren Kindern „im Gespräch sind“. Sie sollten sie danach fragen, was sie bedrückt, aber auch auf ihr Verhalten in sozialen Netzwerken ansprechen. „Schaut hin, was eure Kinder machen!“, so die Theologin.
Auch Lehrer seien gefordert. Sie dürften nicht einfach hinnehmen, wenn sichtbar werde, dass ein Junge oder ein Mädchen massiv ausgegrenzt werde.
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