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Martin Luther Stiftung: Vorsitzender Seidel legt Amt nieder

28.11.2023

Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung (IMLS), Thomas A. Seidel. Foto: Wikimedia Commons
Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung (IMLS), Thomas A. Seidel. Foto: Wikimedia Commons

Erfurt (IDEA) – Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Internationalen Martin Luther Stiftung (IMLS), Thomas A. Seidel, hat sein Amt zum 24. November niedergelegt. Das teilte die Stiftung am 28. November in Erfurt mit. Seidel habe diesen Schritt aus gesundheitlichen Gründen und „mit Verweis auf Kontroversen um sein publizistisches Engagement“ vollzogen.

Der 65-Jährige ist Mitherausgeber des Sammelbandes „Angst, Politik, Zivilcourage. Rückschau auf die Corona-Krise“, den die Evangelische Verlagsanstalt in Leipzig (EVA) nach Kritik an mehreren Autoren zurückgezogen hat. Seit 2007 war Seidel Geschäftsführender Vorstand und seit November 2019 Vorstandsvorsitzender der IMLS. Seit 2018 ist er Leiter der Diakonenausbildung am Diakonischen Bildungsinstitut Johannes Falk in Eisenach und Erfurt.

Laut Mitteilung der Stiftung hatte der Theologe seinen Rückzug „intern schon vor einiger Zeit annonciert“. Dazu erklärte er, angesichts seines bevorstehenden Ruhestands wolle er seine Kräfte einteilen. Er möchte „sowohl das erfolgreiche Ende des gegenwärtigen Diakonenkurses“ beim Bildungsinstitut als auch das Tableau seiner Ehrenämter so ordnen, „dass die Weiterentwicklung jeweils gut und nachhaltig gelingen kann“.

Der Vorstand der Stiftung hat auf Vorschlag von Seidel den früheren Landtagsabgeordneten, Juristen und Minister a. D. Ulrich Born (CDU) einstimmig als neuen Vorstandsvorsitzenden benannt. Man werde ihn alsbald dem Kuratorium zur Wahl vorschlagen, heißt es in der Mitteilung. Der 73-Jährige ist Präses der Kreissynode des Kirchenkreises Erfurt. Von 1994 bis 2006 war er Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern und davor dort von 1990 bis 1992 Minister.

Christine Lieberknecht übernimmt vorübergehend die Amtsgeschäfte

Die frühere Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) übernimmt als stellvertretende Vorsitzende die Amtsgeschäfte der Stiftung bis zur Wahl des neuen Vorsitzenden. Sie sagte: „Ich kenne Ulrich Born sehr gut. Mit ihm konnten wir einen engagierten evangelischen Christenmenschen gewinnen. Als versierter Jurist und lebenskluger Politiker bewegt er sich trittsicher auf den spannenden und zum Teil auch spannungsvollen Feldern von Kirche und Kultur, Politik und Wirtschaft.“

Als ehrenamtliche Koordinatorin der IMLS-Geschäftsstelle im Erfurter Augustinerkloster wird die angehende Pfarrerin Julia Braband auf Einladung von Lieberknecht ihren Dienst aufnehmen. Der Kuratoriumsvorsitzende Michael J. Inacker (Kleinmachnow bei Berlin) äußerte dazu: „So sehr wir bedauern, dass die langjährige vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Thomas Seidel nunmehr ein Ende findet, danken wir ihm aber zugleich für diese vorausschauend eingeleitete Amtsübergabe. Das ist eine großartige Tandemlösung. Sie verknüpft gebündelte Berufs- und Lebenserfahrung mit einem Generationenwechsel.“

Die Internationale Martin Luther Stiftung wurde 2007 in Wittenberg errichtet. Sie will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen, „um so zur Entwicklung einer verantwortungsbereiten und leistungsstarken Wirtschaft und Bürgergesellschaft beizutragen“. Sie fördert Personen, Gruppen, Ideen und Initiativen, die im Sinne der reformatorischen Tradition ein christliches Wertefundament und Berufsethos pflegen sowie ihre Talente für das Gemeinwohl einsetzen.

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