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Erstmals erhält ein Theologe die LutherRose: Wolfgang Huber

11.06.2021

Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Foto: Dirk von Nayhauss
Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Foto: Dirk von Nayhauss

Erfurt (IDEA) – Erstmals erhält ein Kirchenvertreter die LutherRose für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmer-Courage: der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber (Berlin). Damit würdigt die Internationale Martin Luther Stiftung (Erfurt) das Lebenswerk des 78-Jährigen als „herausragender Theologe und Kirchenmann“, wie die Stiftung am 11. Juni mitteilte.

Man wolle „seinen nachhaltigen Beitrag für einen sachorientierten, streitbaren und fairen Dialog zwischen Kirche und Wirtschaft ehren“. Die Stiftung will ferner „Hubers Werben für einen Brückenschlag zwischen evangelischer Amtskirche und evangelikaler Bewegung, sein unermüdliches Engagement für die Bewahrung und Erneuerung deutscher und internationaler Kultur sowie seine in christlicher Ethik gegründete politische Verantwortung“ würdigen.

Er war von 1994 bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und von 2003 bis 2009 EKD-Ratsvorsitzender. Im Ruhestand ist er weiter ehrenamtlich tätig. So amtiert er als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Garnisonkirche Potsdam und als Dechant des Domstifts Brandenburg.

Huber zeigte sich laut Mitteilung „überrascht und erfreut“ über die Ehrung. Weiter erklärte er: „Nach reformatorischer Auffassung gehören in einer christlichen Lebenshaltung Freiheit und Verantwortung zusammen. Ich versuche immer wieder, die Aktualität dieser Grundüberzeugung – auch für gesellschaftliches und wirtschaftliches Handeln – zu verdeutlichen. Auf diesem Weg ist die LutherRose 2021 eine Ermutigung, für die ich dankbar bin.“

Die Laudation hält Ellen Ueberschär

Die Verleihung des Preises soll im Rahmen der LutherKonferenz am 20. November in Berlin stattfinden. Die Laudatio wird die ehemalige Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Pfarrerin Ellen Ueberschär (Berlin), halten. Sie ist seit 2017 Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, die Bündnis 90/Die Grünen nahesteht.

Die Internationale Martin Luther Stiftung wurde am 10. November 2007 in Wittenberg errichtet. Sie will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen, „um so zur Entwicklung einer verantwortungsbereiten und leistungsstarken Wirtschaft und Bürgergesellschaft beizutragen“.

Die Stiftung fördert Personen, Gruppen, Ideen und Initiativen, „die im Sinne der reformatorischen Tradition ein christliches Wertefundament und Berufsethos pflegen und ihre Talente für das Gemeinwohl einsetzen“.

Preisträger waren bisher unter anderen der Unternehmer Heinz Horst Deichmann (2008), der CSU-Politiker Peter Gauweiler (2013), die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz (2015) sowie die Unternehmer Nicola Leibinger-Kammüller (2017), Friedhelm Loh (2019) und Tandean Rustany (2020) aus Indonesien. Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführender Vorstand der Internationalen Martin Luther Stiftung ist der Theologe und Historiker Thomas A. Seidel (Eisenach).

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