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ERF will beweglicher und anpassungsfähiger werden

10.05.2023

Der ERF wurde 1959 als Evangeliums-Rundfunk gegründet. Grafik: ERF
Der ERF wurde 1959 als Evangeliums-Rundfunk gegründet. Grafik: ERF

Wetzlar (IDEA) – Das christliche Medienunternehmen „ERF – Der Sinnsender“ (Wetzlar) will beweglicher und anpassungsfähiger werden „an eine Welt mit weniger christlichen Gewohnheiten“. Das kündigt der Vorstandsvorsitzende Jörg Dechert im Jahresbericht 2022 an, der anlässlich der Mitgliederversammlung am 9. Mai veröffentlicht wurde.

Wenn das Unternehmen unter veränderten Bedingungen weiter seinen geistlichen Auftrag gerecht werden wolle, „müssen wir als Organisation schneller und flexibler werden“. Man müsse sich noch viel konsequenter daran orientieren, „was die Menschen in unserem Umfeld brauchen und wollen“. Notwendig sei deshalb der Umbau in eine „agile Organisationsform“. Der ERF werde Hierarchieebenen, Führungskräfte, Schnittstellen und Komplexität im Unternehmen verringern.

Auf der anderen Seiten erhielten einzelne Mitarbeiter einen größeren Handlungsspielraum und mehr Eigenverantwortung. Dechert zufolge sollen die Personalkosten sinken. Man rechne damit, sie „sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen bis spätestens Ende 2023 um rund 15 Prozent reduziert zu haben“. Dies erfolge mit Hilfe von Frühruhestands- und Abfindungsregelungen, der Nichtbesetzung offener Stellen und natürlicher Fluktuation.

Derzeit hat der ERF nach eigenen Angaben rund 160 Beschäftigte. Dechert zufolge erreichte der ERF 2022 über die klassischen Medien monatlich rund 2,6 Millionen Menschen und weitere 7,9 Millionen über Soziale Medien. Mit Blick auf die weitere Entwicklung des ERF bis 2028 schreibt Dechert: „Ich glaube, in gewisser Weise sind die nächsten Jahre auch eine Rückbesinnung auf den Pioniergeist der Gründerjahre des ERF.“ Er wurde 1959 als Evangeliums-Rundfunk gegründet. Maßgeblich am Aufbau beteiligt war ab 1960 Horst Marquardt (1929–2020), der den ERF bis 1993 leitete.

Wirtschaftliche Turbulenzen wirken sich auf Spendeneingang aus

Christian Kolb, Geschäftsführender Vorstand und verantwortlich für Finanzen, bilanzierte: „Das Jahr 2022 war finanziell geprägt durch die Unsicherheiten der gesamtwirtschaftlichen Lage.“ Die Turbulenzen hätten sich merklich auf das Spendenverhalten ausgewirkt. Die Eingänge hätten rund zehn Prozent unter dem geplanten Budget gelegen. Die Zahl der Spender sank auf rund 42.000. Im Jahr davor waren es noch 45.000.

Die Bilanz weist für 2022 einen Verlust von 184.000 Euro aus, der aber laut Kolb geringer ausfiel als erwartet. Dadurch habe sich das Eigenkapital auf 5,66 Millionen Euro reduziert. Insgesamt betrugen die Erlöse des ERF im vergangenen Jahr knapp 17,7 Millionen Euro und waren damit gut 730.000 Euro höher als 2021. In den Erlösen enthalten ist eine Sonderspende der ERF Stiftung in Höhe von 1,5 Millionen Euro, die aus einem Nachlass stammt. Kolb: „Wir haben 2022 durch alle wirtschaftlichen Turbulenzen hindurch wieder Gottes Treue und Hilfe erlebt.“

Nach seinen Angaben erwartet der ERF angesichts steigender Ausgaben für dieses Jahr einen Verlust von knapp 1,5 Millionen Euro. Angesichts der hohen Eigenkapitalfinanzierung und klaren Kostensenkungen in den Folgejahren halte man diesen Verlust aber für vertretbar.

Bei der Mitgliederversammlung wurde der Aufsichtsrat neu gewählt. Dessen Vorsitzender Prof. Jürgen von Hagen (Bad Honnef) schied nach 16 Jahren satzungsgemäß aus Altersgründen aus. Er war zwölf Jahre Vorsitzender. Zum Nachfolger in diesem Amt wurde der Vorsitzende des Chrischona-Gemeinschaftswerks Deutschland, Wieland Müller (Gießen), berufen.

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