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Baptisten: Ukrainische Flüchtlinge gründen 60 Gemeinden in Deutschland

14.03.2024

Vertreter der ukrainischen Baptistengemeinden in Deutschland zu Gast beim BEFG. Foto: Helge Eisenberg
Vertreter der ukrainischen Baptistengemeinden in Deutschland zu Gast beim BEFG. Foto: Helge Eisenberg

An 60 Orten in Deutschland haben baptistische Flüchtlinge aus der Ukraine eigene Gemeinden gegründet. Das wurde bei einem Treffen einer Delegation dieser Gemeinden mit Vertretern des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG/Baptisten und ChristusForum Deutschland) in der Zentrale der Freikirche in Wustermark-Elstal (bei Berlin) bekannt.

Im Mittelpunkt des Treffens standen Fragen der gegenseitigen Unterstützung, sagte BEFG-Pressesprecher Michael Gruber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 sind über 1,1 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen.

Andere Flüchtlinge mit dem Evangelium erreichen

Diese Flüchtlinge hätten Räume anderer Gemeinden angemietet, um sich versammeln zu können. Sie feierten Gottesdienste, böten Gruppenstunden an und unterstützten ihre Landsleute in Fragen des täglichen Lebens, sagten die beiden Sprecher der baptistischen Flüchtlinge, die Pastoren Mykola Skopych (Gummersbach) und Roman Kalashnikov (Augsburg).

Nach den Worten von Skopych ist es auch ein Ziel der neuen Gemeinden, andere Geflüchtete mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen. Er regte ferner an, enger mit den BEFG-Gemeinden zusammenzuarbeiten.

Der Generalsekretär der Freikirche, Christoph Stiba (Elstal), zeigte sich nach dem Treffen bewegt von den ukrainischen Gemeindegründungsinitiativen. Er sei gespannt und freue sich darauf, „was entsteht“. Trotz der schweren Erlebnisse als Geflüchtete seien sie mit großem Glauben und Zuversicht erfüllt.

Gottesdienste in der Muttersprache

Wie der Leiter des Arbeitsbereichs Integration und Migration/Internationale Mission in Deutschland, Thomas Klammt (Elstal), IDEA sagte, gründeten Flüchtlinge auch deshalb gerne eigene Gemeinden, um in ihrer Muttersprache Gottesdienste feiern zu können. Einige Gemeinden hätten rund 20 Mitglieder, andere bis zu 50, wenige sogar über 100. Es gebe bereits bewährte Kooperationen zwischen deutschen und ukrainischen Gemeinden, etwa in Augsburg. Der BEFG ist mit rund 74.000 Mitgliedern in 782 Baptistengemeinden und Gemeinden des ChristusForums Deutschland die größte deutsche Freikirche.

Wie der Präsident des ukrainischen Baptistenbundes, Valerij Antonjuk, im Februar IDEA sagte, haben ukrainische Flüchtlinge in Europa bisher über 100 Gemeinden gegründet. Zum Baptistenbund in der Ukraine gehören 2.300 Gemeinden mit rund 110.000. Mitgliedern. Im Krieg wurden bisher über 70 Kirchengebäude zerstört.

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