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Politik

Als Christ für Freiheit und Demokratie einsetzen

18.10.2022

Die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Foto: Henry Wilker
Die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Foto: Henry Wilker

Walsrode (IDEA) – Christen sollten sich für die Demokratie engagieren und für Politiker beten. Dazu haben Redner bei der Tagung „Christ und Politik“ aufgerufen, die vom 13. bis 16. Oktober im GRZ (früher: Geistliches Rüstzentrum) Krelingen (Walsrode) stattfand.

Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und Theologe Frank Heinrich (Chemnitz) ermunterte dazu, für freie Wahlen, Gewaltenteilung und Grundrechte einzutreten und diese Freiheiten zu verteidigen. Eine „Pflicht der Freiheit“ sei es dabei, wählen zu gehen. Heinrich gehörte bis zum Herbst 2021 zwölf Jahre lang dem Bundestag an. Ab 1. November wird der 58-Jährige hauptamtlicher Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz.

Die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (Ramsla bei Weimar) sagte, die Gesellschaft entferne sich immer mehr von ihren christlichen Wurzeln. So sei die Gottesebenbildlichkeit des Menschen über Jahrzehnte gesellschaftlicher Konsens gewesen. Dieser gerate nun auf eine „schiefe Bahn“, etwa beim Schutz des menschlichen Lebens am Anfang und am Ende. Die CDU-Politikerin rief dazu auf, für Politiker zu beten.

Der Vorsitzende und politische Beauftragte des Dachverbandes evangelikaler Jugendverbände „netzwerk-m“ (Kassel), Gaetan Roy (Altensteig/Schwarzwald), rief Christen dazu auf, „Botschafter der Hoffnung“ zu sein. Politiker erhielten häufig Kritik und Hassmails – auch von Christen. Christen sollten sich aber fragen, wie sie für Politiker ein Segen sein könnten. Er habe gute Erfahrungen damit gemacht, persönliche Beziehungen zu Politikern aufzubauen und ihnen für ihren Dienst zu danken.

Linke Ideologien gefährden die Gesellschaft

Der Physiker Prof. Ralf Bergmann (Bremen) vertrat die Ansicht, dass die freie Gesellschaft vor allem durch linke Ideologien gefährdet sei, die die Gesellschaft umgestalten wollten. Sie wendeten sich gegen vermeintlich „repressive Strukturen“ wie den christlichen Glauben und dessen Werte in Fragen von Ehe und Familie sowie Kindererziehung. Bergmann forderte, die Freiheit des Denkens „zurückzuerobern“ und sich für christliche Werte einzusetzen. Nicht wer Grundrechte ausübe, müsse sich rechtfertigen, sondern wer sie einschränke.

Grußwort des SPD-Vorsitzenden Klingbeil

Der Politikbeauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz in Berlin, Uwe Heimowski, erklärte, dass schon die Bibel Christen zum politischen Handeln aufrufe, wo es etwa heiße: „Suchet der Stadt Bestes“ (Jeremia 29,7). Heimowski: „Wer nicht handelt, wird behandelt.“

Ein Grußwort per Video schickte der als Referent angefragte SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil, der terminlich verhindert war. Er zeigte sich dankbar für die Tagung, auf der sich Christen gegen eine Spaltung der Gesellschaft wendeten. Während des Treffen beteten die 30 Teilnehmer immer wieder für die Politik und für Politiker.

Zum GRZ Krelingen gehören ein Reha-Zentrum mit Sozialtherapie und beruflicher Rehabilitation für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchthintergrund, ein Studienzentrum mit Intensivkursen in Griechisch, Hebräisch und Latein sowie ein Theologisches Vorstudienjahr mit Bibelkunde, Philosophie, Pädagogik und Theologie, ein Freizeit- und Tagungszentrum sowie verschiedene Betriebe. Leiter ist Pastor Ralf Richter.

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