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Menschenrechte

Diakonie warnt vor Hungerkatastrophe in Afrika, Lateinamerika und Asien

12.08.2020

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Foto: Herrmann Bredehorst/Brot für die Welt
Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Foto: Herrmann Bredehorst/Brot für die Welt

Berlin (idea) – Die Diakonie Katastrophenhilfe (Berlin) hat vor einer drohenden Hungerkatastrophe durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise gewarnt. Wie ihre Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel bei der Vorstellung des Jahresberichts am 12. August in Berlin sagte, wird sich die Zahl der akut hungernden Menschen verdoppeln, wenn nicht entschieden gegengesteuert wird. In den besonders gefährdeten Ländern wären dann bis zum Jahresende 265 Millionen Menschen betroffen. Ohne massive Nahrungsmittelhilfe seien somit die Leben Hunderttausender Familien bedroht. Nach wie vor bekämen arme Länder für die Bewältigung der Corona-Folgen jedoch nicht die notwendige Unterstützung der internationalen Gebergemeinschaft. „Dabei fehlt es nicht an Geld, sondern an politischem Willen, mehr Mittel für die dringend erforderliche zusätzliche Hilfe einzusetzen“, so Füllkrug-Weitzel. Das Werk ruft die Geber der internationalen Hilfe darum dazu auf, „die sich abzeichnende Hungerkrise in weiten Teilen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens sofort und mit aller Kraft“ zu bekämpfen.

Dramatische Situation auch in Syrien und dem Libanon

Auch in Syrien hat sich der Hunger dem Bericht zufolge in den vergangenen Monaten ausgebreitet. Insbesondere im Norden des Landes befürchte das Hilfswerk eine dramatische Verschlechterung der Lage. Grund ist der Beschluss des UN-Sicherheitsrates, nur noch einen Grenzübergang für Hilfslieferungen offen zu halten. Im Libanon wiederum werde die Explosion im Hafen von Beirut durch die massiven Zerstörungen von Wohnungen und Getreidevorräten die Not in den kommenden Monaten dramatisch verschärfen – insbesondere die Situation der über eine Million im Land lebenden syrischen Flüchtlinge. So habe bereits vor der Katastrophe mehr als die Hälfte der Menschen im Libanon in Armut gelebt. „Jetzt ist es an der Zeit, uns ebenso solidarisch mit den Menschen im Libanon zu zeigen, wie sie sich in den vergangenen Jahren gegenüber syrischen Flüchtlingen verhalten haben“, sagte die Präsidentin des Hilfswerks. So habe – gemessen an der Einwohnerzahl – kein anderes Land der Welt so viele Flüchtlinge aufgenommen wie der Libanon. Die Gesamteinnahmen der Diakonie Katastrophenhilfe lagen 2019 bei 49 Millionen Euro (2018: 47,8 Millionen Euro). Neben Spendeneinnahmen von 23,9 Millionen Euro (2018: 23,6 Millionen Euro) erhielt das Werk auch Zuwendungen von der Bundesregierung, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen. Sie lagen mit 16,3 Millionen Euro etwa eine Million Euro unter dem Niveau des Vorjahres. Das Werk leistete in 37 Ländern Hilfe und stellte dafür etwa 41 Millionen Euro bereit.

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