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Menschenrechte

Konvertiten im Glauben „sprachfähig“ machen

17.11.2021

Der Rechtsanwalt Andreas Hantschel sprach auf dem Kongress „Christenverfolgung heute“. Foto: IDEA/Wolfgang Köbke
Der Rechtsanwalt Andreas Hantschel sprach auf dem Kongress „Christenverfolgung heute“. Foto: IDEA/Wolfgang Köbke

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Christliche Konvertiten sollten bei ihren Anhörungen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berichten, wie sich ihr Leben durch die Beziehung zu Jesus Christus verändert hat. Diesen Rat gab der Rechtsanwalt Andreas Hantschel (Frankfurt am Main) beim siebten ökumenischen Kongress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch Gmünd. Veranstalter sind das Christliche Gästezentrum Schönblick (Schwäbisch Gmünd) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit rund 40 evangelischen, katholischen und freikirchlichen Hilfswerken sowie Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Hantschel hat sich auf die juristische Begleitung von christlichen Konvertiten spezialisiert und ist Kirchenasylbeauftragter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) beim BAMF. Er hat nach eigenen Angaben viele Asylverfahren von Konvertiten begleitet. Es sei dabei entscheidend, dass der Betroffene nicht nur berichte, welche Gemeinde er wie oft besuche. Vielmehr solle er bei der Anhörung seinen christlichen Glauben bezeugen und „einfach berichten, was Jesus in seinem Leben getan hat“. Das sei überzeugend, so Hantschel aufgrund seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Thema.

Die Aufgabe der Gemeinden bestehe darin, die Konvertiten „sprachfähig“ zu machen, damit sie ihren Glauben in den Anhörungen bezeugen könnten. Es genüge hierbei nicht zu bescheinigen, dass der Antragsteller „Gemeindemitglied ist und beim Kirchenkaffee hilft“.

Ukraine: Christen helfen den Menschen im Kriegsgebiet

Der ukrainische Pastor Pawel N. (Deckname) berichtete von der dramatischen Lage in der Ostukraine, wo sich prorussische Separatisten bereits seit 2014 im Krieg mit ukrainischen Streitkräften befinden. Die Milizen hätten in den von ihnen ausgerufenen Volksrepubliken Donezk und Lugansk die Kontrolle über das öffentliche Leben übernommen.

Auch Christen würden immer wieder bedroht und gerieten zwischen die Fronten, so der Pastor. Viele evangelische Gemeindehäuser und Kirchen seien von den Separatisten beschlagnahmt und geschlossen worden, sodass nur noch etwa 200 Gemeinden oder Gruppen in der Volksrepublik Donezk bestünden. Auch die „Donezker Christliche Universität“ sei von den Milizen in eine militärische Basis umgewandelt worden. Die Christen ließen sich davon jedoch nicht beirren und hülfen den Menschen, indem sie Lebensmittel liefern und evangelistische Schriften verteilen. Der Pastor betonte: „Wir ergreifen in dem Konflikt keine Partei. Wir beten für beide Seiten.“ Die Christen würden ihre Heimat nicht verlassen, denn die Menschen dort brauchten den Trost des Evangeliums.

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