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Menschenrechte

Gründer der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen gestorben

03.05.2023

Der Gründer der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen, Wolfgang Link. Foto: Markus Büttner
Der Gründer der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen, Wolfgang Link. Foto: Markus Büttner

Frankfurt am Main (IDEA) – Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen trauert um ihren Gründer, Oberstudienrat i. R. Wolfgang Link (Gengenbach/Schwarzwald). Wie am 3. Mai bekannt wurde, ist er am 14. April im Alter von 80 Jahren gestorben. Das teilte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, die Politikwissenschaftlerin Michaela Koller (Frankfurt am Main), mit. Sie ist Referentin für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Link gründete die Stiftung 2006. Koller würdigte den Verstorbenen: „Wolfgang Links Einsatz, die Lebenszeit und finanziellen Mittel, die er opferte, bedeuteten Hilfe, Trost und Anerkennung für die Verfolgten. Wir fühlen uns allein schon durch sein Lebensbeispiel reich beschenkt und in unserem Engagement bestärkt.“

Link setzte sich seit Ende der 60er-Jahre für politisch und religiös Verfolgte ein. 1975 trat er der IGFM bei. Insbesondere engagierte Mitglieder der Organisation wurden während des Kalten Krieges zur Zielscheibe von Bespitzelung, Zersetzungsversuchen und sogar Gewaltakten kommunistischer Geheimdienste, insbesondere der Staatssicherheit der DDR.

In den 90er-Jahren, nach dem Zusammenbruch der Diktaturen des Ostblocks, wurde das Ausmaß der Aktionen gegen die IGFM, unter anderem auch gegen Link, aus den Stasi-Unterlagen ersichtlich. Unter diesem Eindruck fasste der promovierte Naturwissenschaftler den Entschluss, erspartes und ererbtes Kapital in einer Stiftung anzulegen, die verfolgten Christen zugutekommen sollte.

Die gemeinnützige und mildtätige Stiftung wurde zunächst von der IGFM treuhänderisch verwaltet und 2007 als rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt. Im Jahr 2016 löste Michaela Koller den Stiftungsgründer Link im Vorsitz ab.

Die Stiftung vergibt jährlich den „Stephanus-Preis“ für standhafte Christen in Verfolgerstaaten. Er ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde.

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