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Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ mit Antifa-Fahne unterwegs

10.04.2021

Der Tweet von „Sea-Watch“ am 8. April. Screenshot: Twitter/Seawatchcrew
Der Tweet von „Sea-Watch“ am 8. April. Screenshot: Twitter/Seawatchcrew

Berlin (IDEA) – An dem vor allem aus kirchlichen Spenden finanzierten Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ weht eine Flagge der „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa). Das bestätigte der Verein „Sea-Watch“ gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Sea-Watch-Pressesprecher Oliver Kulikowski (Berlin) sagte, die Organisation sei „selbstverständlich“ von einem antifaschistischen Grundverständnis getragen – „was auch sonst?“

Dieses Verständnis erwarte man auch von den Crewmitgliedern, „da Faschismus ebenso wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und andere menschenverachtenden Ideologien auf unseren Schiffen keinen Platz haben“.

Aus Spendengeldern finanziert

Das ehemalige Forschungsschiff „F.S. Poseidon“ war im Januar 2020 von dem kirchlich initiierten Bündnis „United4Rescue“ für 1,5 Millionen Euro aus Spendengeldern ersteigert und im Februar in Kiel getauft worden. Das Bündnis entstand auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In ihm haben sich mehr als 550 Organisationen und Institutionen zusammengeschlossen.

EKD gegen rechtsextreme Einstellungen

Eine EKD-Sprecherin verwies gegenüber IDEA darauf, dass die EKD mit vielen anderen Institutionen, Parteien und Organisationen in Deutschland für eine auf der Würde jedes Menschen gründende, offene, tolerante und gerechte Gesellschaft einstehe: „Die EKD wendet sich entschieden gegen rechtspopulistische, rechtsextreme, rassistische, minderheitenfeindliche und völkisch-nationalistische Einstellungen. Dabei setzt sich die EKD ausdrücklich für gewaltfreie Lösungen ein.“

Kritiker: Antifa schreckt vor Gewalt nicht zurück

Anfangs kursierte ein verschwommenes Foto in den sozialen Medien, auf dem die Fahne am Bug des Schiffes zu sehen ist. Am 8. April schrieb dann „Sea-Watch“ auf Twitter: „Aufgrund der Stimmungsmache von AfD und anderen Rechten gegen eine Flagge der Antifaschistischen Aktion an unserem Bug haben wir uns entschieden, diese zu entfernen. Sie hängt jetzt etwas sichtbarer weiter oben. Gern geschehen.“

Kritiker werfen der Antifa vor, vor Gewalt nicht zurückzuschrecken. Laut dem wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages handelt es sich bei der Antifa „nach verbreitetem Verständnis nicht um eine bestimmte, klar umgrenzte Organisation oder Vereinigung, sondern um den Oberbegriff für verschiedene, im Regelfall eher locker strukturierte, ephemere autonome Strömungen der linken bis linksextremen Szene“.

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Fünf Monate lang in Sizilien festgehalten

Die italienischen Behörden hatten das Schiff nach einem Rettungseinsatz für 353 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer im September 2020 in Palermo festgesetzt, weil Sicherheitsstandards nicht eingehalten worden seien. Nach fünf Monaten konnte das Schiff dann den Hafen verlassen, nachdem das Verwaltungsgericht in Palermo dem Antrag auf vorläufige Freigabe stattgegeben hatte.

Zur Flagge der Antifa an dem vor allem aus kirchlichen Spenden finanzierten Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ ein Kommentar von Andreas Späth lesen Sie hier.

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