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Menschenrechte

Irische Christen fordern: Nie wieder Gottesdienste verbieten

11.05.2021

Der Geschäftsmann Declan Ganley. Screenshot: adfinternational.org
Der Geschäftsmann Declan Ganley. Screenshot: adfinternational.org

Dublin (IDEA) – In der Republik Irland sind seit dem 10. Mai nach mehr als sieben Monaten wieder Gottesdienste unter Auflagen erlaubt. Den langen Verbotszeitraum haben Christen in dem Land zum Anlass genommen, einen offenen Brief an den Premierminister des Landes, Micheál Martin, zu richten. Darin fordern sie, Gottesdienste nie wieder pauschal zu verbieten. Ihr Recht auf Religionsfreiheit sollte respektiert und Kirchen als unverzichtbar für die Gesellschaft anerkannt werden.

Zum Hintergrund: In Irland galt von März bis Juni 2020 sowie seit Anfang Oktober wegen der Corona-Pandemie ein umfassendes Verbot öffentlicher Gottesdienste. Nur Beerdigungen und Hochzeiten durften unter Auflagen stattfinden. Christen drohte für die Teilnahme an Gottesdiensten eine Geld- oder Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten.

Wie es in dem Brief heißt, sind die Kirchen damit von der Regierung im Vergleich zu Geschäften ungerecht behandelt worden. Reinigungen, Fahrradläden und Supermärkte hätten mit Sicherheitsmaßnahmen öffnen dürfen.

Der offene Brief wird von der christlichen Menschenrechtsorganisation ADF (Allianz zur Verteidigung der Freiheit) unterstützt. Einem irischen ADF-Mitarbeiter, Anwalt Lorcán Price, zufolge gibt es keinen klaren Grund, warum die Regierung die Öffnung von Gebetsstätten so lange verhindert hat. Andere europäische Länder hätten viel eher Gottesdienste mit Sicherheitsvorkehrungen erlaubt und auf diese Weise sowohl die Gottesdienstbesucher als auch die Gesellschaft geschützt.

Geschäftsmann: Nie wieder darf es ein solches Verbot geben

Die Organisation ADF hatte zudem im Auftrag des christlichen Geschäftsmannes Declan Ganley gegen die Regierung wegen des Gottesdienstverbotes geklagt. Nun will Ganley laut ADF erreichen, dass ein solches Verbot nie wieder verhängt werden kann. Den Kirchen dürfe nie wieder der Zugang zu einem Ort verwehrt werden, an dem sie Gott begegneten und den Leidenden in der Notzeit dienen könnten, so Ganley.

Er hoffe auf einen ähnlichen Ausgang wie in Schottland, wo das oberste schottische Zivilgericht das umfassende Gottesdienstverbot am 24. März als unrechtmäßig einstufte.

78 Prozent der rund fünf Millionen Einwohner Irlands sind römisch-katholisch, drei Prozent Anglikaner (Church of Ireland), drei Prozent gehören anderen christlichen Glaubensgemeinschaften an, und rund ein Prozent sind Muslime.

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