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Menschenrechte

Indien/Corona: Christen leisten Hilfe und werden inhaftiert

01.02.2021

Die IGFM hat zwei Christinnen als Gefangene des Monats benannt, die in Indien inhaftiert sind. Symbolbild: pixabay.com
Die IGFM hat zwei Christinnen als Gefangene des Monats benannt, die in Indien inhaftiert sind. Symbolbild: pixabay.com

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Zu „Gefangenen des Monats Februar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA zwei Christinnen benannt, die zusammen im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh inhaftiert sind. Sie rufen dazu auf, sich für die Frauen und zwei mitgefangene Helfer einzusetzen und für sie zu beten.

Die 25-jährige Inderin Seema und die 50-jährige Koreanerin Mi Kyung Lee waren am 19. Dezember in Greater Noida nahe der Hauptstadt Neu-Delhi als Corona-Helfer zusammen unterwegs. Im Distrikt Gautam Buddh Nagar hatte eine private christliche Initiative seit März die Erlaubnis eingeholt, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs unter Bedürftigen zu verteilen. Aufgrund der Corona-Maßnahmen hatten viele Menschen ihre Einkünfte eingebüßt und sind – wenn sie über keine Ersparnisse verfügen – auf solche Unterstützung angewiesen.

Eine Frau zeigte die Christinnen, ihren Fahrer und eine weitere Helferin bei der Polizei wegen Missionsversuchen an. Diese verhaftete alle vier, obwohl der 30-jährige Fahrer Umesh Kumar und die 24-jährige Helferin Sandhya keine Christen sind. Seit dem 28. November 2020 gilt in dem Bundesstaat ein neues Anti-Konversionsgesetz. Es handelt sich dort um die erste Verhaftung auf dieser Grundlage. Weitere folgten bereits.

Der Organisator der christlichen Initiative, Raj Kumar Masih, weist die Vorwürfe zurück und verweist auf die Empfänger der Hilfe als Entlastungszeugen. Mit den in acht Bundesstaaten geltenden Anti-Konversionsgesetzen wollen Hindu-Nationalisten verhindern, dass sich Hindus etwa dem Christentum oder Islam zuwenden.

Die IGFM und IDEA rufen dazu auf, den indischen Staatspräsidenten Ram Nath Kovind in Briefen zu bitten, sich für die Freilassung der Inhaftierten einzusetzen. 80 Prozent der etwa 1,3 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus, 14 Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen.

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