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FeG: „Initiative Bibel und Evangelium“ gegründet

26.03.2021

Der IBE-Vortragsabend in der FeG München. Foto: Wilhelm Georg Adelberger
Der IBE-Vortragsabend in der FeG München. Foto: Wilhelm Georg Adelberger

München (IDEA) – Im Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) haben theologisch konservative Christen die Initiative Bibel und Evangelium (IBE) ins Leben gerufen. Sie setzt sich für die geistliche Einheit in der Freikirche auf der Basis zentraler Glaubensüberzeugungen ein, teilte eines der Mitglieder des fünfköpfigen leitenden Planungsteams, Pastor Matthias Mockler (München), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mit.

Auslöser für die Gründung der Initiative waren nach seinen Worten zwei umstrittene Entwicklungen innerhalb der Freikirche in den vergangenen Jahren. So habe es 2018 beim Bundestag (Synode) den Versuch gegeben, die Präambel der Verfassung der Freikirche zu ändern, wodurch im Zweifelsfall Jesus Christus gegen die Gültigkeit der Bibel ausgespielt worden wäre. Der Versuch sei zwar gescheitert, aber die hinter dem Versuch stehenden Überzeugungen gebe es weiterhin innerhalb des Bundes, so Mockler. Kritisch sehe die 2019 gegründete Initiative auch einen Artikel in der FeG-Zeitschrift „Christsein heute“, der 2016 die Jungfrauengeburt in Frage gestellt hatte.

Die in der IBE zusammengeschlossenen 75 Pastoren, Gemeindeleiter und Mitarbeiter aus 40 Freien evangelischen Gemeinden wollen dagegen an den biblischen Kernwahrheiten festhalten. So dürfe die Heilige Schrift nicht gegen Jesus Christus ausgespielt werden. Mockler zufolge wurde die Bundesleitung der Freikirche über die Gründung der IBE informiert.

Die Glaubwürdigkeit biblischer Aussagen

Die erste öffentliche Veranstaltung der IBE fand am 25. März online statt: Ein Themenabend mit dem landeskirchlichen Biologen, Autoren und Blogger Markus Till (Weil im Schönbuch) zum Thema „Wie viel Wahrheit braucht geistliche Einheit?“. Das Treffen zählte mehr als 200 Teilnehmer aus 60 FeG-Gemeinden.

Dabei warnte Till vor einer wachsenden Polarisierung unter Evangelikalen: „Die Unterschiede betreffen nicht nur Fragen der Prägung, des Frömmigkeitsstils oder des Musikgeschmacks. Es geht auch um ethische Themen und um Fragen zur Glaubwürdigkeit biblischer Aussagen.“

Sorgen bereite ihm, dass Einheit von geistlichen Leitern zunehmend mit Hilfe einer Toleranzstrategie und nicht mehr über den Konsens in zentralen Glaubens- und Bekenntnisfragen gesucht werde. Zwar seien Weite und Toleranz wichtig, hinsichtlich biblischer Kernwahrheiten schade eine solche Strategie der Einheit jedoch.

Welche Rolle spielt Jesus Christus?

Als Knackpunkt für die Frage nach geistlicher Einheit bezeichnete Till die Lehre von Jesus Christus. So gebe es unter Evangelikalen keinen Konsens mehr darüber, wer Jesus Christus ist, was er getan und gelehrt hat und worin sein Erlösungswerk bestand. Streitthemen seien unter anderem die Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria und sein stellvertretender Tod für sündige Menschen.

Die biblische Offenbarung ernst nehmen

Als zweiten grundlegenden Faktor für geistliche Einheit benannte Till den Umgang mit der Bibel. Auch in evangelikalen Kreisen werde ihr Offenbarungscharakter zunehmend infrage gestellt. Die Überzeugung, dass die Bibel fehlerfrei ist, sei jedoch keinesfalls eine fundamentalistische Randposition, sondern bereits in der Heiligen Schrift gut dokumentiert und auch historisch in weiten Teilen der Kirche eine Selbstverständlichkeit gewesen. Till mahnte: „Eine Kirche, die Gottes Wort verliert, verliert immer auch ihre Botschaft und ihre Einheit.“

Zum Bund FeG gehören 500 Gemeinden mit über 43.000 Mitgliedern.

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