Politik
EKD-Ratsvorsitzender: Amtszeit von Trump war ein „Alptraum“
26.01.2021
München (IDEA) – Als einen „Alptraum“ hat der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), die Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bezeichnet. Im „Münchner PresseClub“ sagte er am 26. Januar: „Es war ein Alptraum, vier Jahre lang einen Menschen an der Spitze dieses Landes zu haben, der alle Grundregeln menschlichen Anstands und menschlichen Zusammenlebens“ schlicht ignoriert habe.
Trump habe polarisiert und der politischen Kultur und dem sozialen Zusammenleben in den USA „ungeheuren Schaden“ zugefügt. Nach den Worten des EKD-Chefs war das Schlimmste an der Amtszeit Trumps, dass es bestimmte Selbstverständlichkeiten nicht mehr gab, „von denen die meisten von uns dachten, das sie Teil einer demokratischen Kultur sind“. Dazu gehöre, nicht Egoismus als Haupttriebkraft sozialen Zusammenlebens zu sehen, so Bedford-Strohm.
Für ihn sei bereits Trumps Wahlkampfspruch „America first“ (Amerika zuerst) Ausdruck eines kollektiven Egoismus gewesen. Bedford-Strohm: „Nationalismus ist Sünde.“ Der Theologe verwies auf Martin Luther (1483–1546), der Sünde als die Verkrümmung des Menschen in sich selbst nannte. „Das heißt, du meinst, du streckst dich hin zum anderen oder zu Gott. In Wirklichkeit geht es dir nur um dich selbst“, so Bedford-Strohm.
Auch Gemeinschaften könnten sich in sich selbst verkrümmen und nur noch sich selbst sehen und nicht mehr die Interessen und Bedürfnisse von anderen. Bedford-Strohm ist seit 1985 mit der aus Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) stammenden Psychotherapeutin Deborah Bedford-Strohm verheiratet.
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