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Menschenrechte

China: Katholischer Geistlicher seit zwei Jahren inhaftiert

01.04.2021

Der Priester Peter Zhang Guangjun. Foto: UCA News
Der Priester Peter Zhang Guangjun. Foto: UCA News

Frankfurt am Main/Wetzlar (IDEA) – Zum „Gefangenen des Monats April 2021“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den katholischen Priester Peter Zhang Guangjun in der Volksrepublik China benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Inhaftierten einzusetzen und für ihn zu beten.

Der 50-jährige Geistliche diente als Pfarrer für rund 10.000 Christen im Bistum von Xuanhua in der Provinz Hebei und gehört der sogenannten Untergrundkirche an. Am 14. April 2019 hatte er noch die Palmsonntagsmesse gehalten. Als er sich anschließend auf den Weg machen wollte, zerrten Regierungsbeamte den Geistlichen aus seinem Wagen, schlugen dabei sogar eine Autoscheibe ein und nahmen ihn mit. Am nächsten Tag versammelten sich Gläubige vor dem Verwaltungsbüro der Provinz Xuanhua zum Gebet und appellierten öffentlich an die Behörde, die Vorwürfe gegen den Pfarrer bekanntzugeben.

Menschenrechtler vermuten, dass Zhang inhaftiert ist, weil er nicht der offiziell registrierten Kirche beitreten will. So kam es in seinem Bistum bereits zu mehreren Inhaftierungen: Sein über 70 Jahre alter Bischof, Augustinus Cui Tai, wurde seit 2007 wiederholt eingesperrt und im März 2020 als „Gefangener des Monats“ vorgestellt.

Für Pfarrer Zhang ist es nicht die erste Inhaftierung: Weil er sich für Religionsfreiheit eingesetzt hatte, saß er vom 10. Januar bis 13. April 2011 im Gefängnis. In dieser Zeit erlitt er Folter unter anderem mit Faust- und Stockschlägen.

Die IGFM und IDEA rufen dazu auf, sich in Briefen an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping für die Freilassung des Geistlichen einzusetzen. Die Verfassung des Landes garantiert „die Freiheit des religiösen Glaubens“.

In der rund 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China leben nach Schätzungen bis zu 130 Millionen Christen. Davon trifft sich ein großer Teil in staatlich nicht registrierten Gemeinden.

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