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Zahl der orthodoxen Christen in Deutschland gestiegen

11.05.2022

Die russische Kapelle in Darmstadt. Foto: pixabay.com
Die russische Kapelle in Darmstadt. Foto: pixabay.com

Bonn/Düsseldorf (IDEA) – In Deutschland leben rund drei Millionen orthodoxe Christen – Tendenz steigend. Das schreibt der frühere Generalsekretär der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), der russisch-orthodoxe Theologe Nikolaj Thon (Düsseldorf), in einem Beitrag für den Fachdienst „Ökumenische Information“ der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA/Bonn). Thon amtierte von 2010 bis 2018 als Generalsekretär.

Für seinen Bericht wertete er das Ausländerzentralregister des Bundesverwaltungsamtes (Köln) aus. Danach lebten 2013 rund 1,31 Millionen ausländische orthodoxe Staatsbürger in Deutschland, 2019 seien es 2,2 Millionen gewesen. Hinzu komme eine wachsende Zahl von deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund, die in keiner offiziellen Statistik auftauchten.

Wie Thon schreibt, ziehen die orthodoxen Bistümer keine Kirchensteuern ein. Daher würden ihre Mitglieder von den staatlichen Meldebehörden nicht erfasst. Maßgeblich für die Analyse war die Annahme, dass der Anteil der Orthodoxen unter den Migranten in der Regel etwa der gleiche ist wie in den Heimatländern.

Woher die orthodoxen Christen kommen

Die größte Gruppe mit 900.000 Mitgliedern bildet nach Thons Angaben die rumänisch-orthodoxe Kirche, gefolgt von etwa einer halben Million Mitgliedern der russisch-orthodoxen Kirche. 470.000 Angehörige zählt die griechisch-orthodoxe Metropolie des Patriarchats von Konstantinopel, 424.000 Mitglieder die bulgarisch-orthodoxe Diözese und 410.000 Gläubige das serbisch-orthodoxe Bistum. Hinzu kommen rund 106.000 Mitglieder der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und rund 30.000 der georgisch-orthodoxen Kirche.

Die aktuelle Zuwanderung von orthodoxen Christen aus der Ukraine hat Thon noch nicht eingearbeitet. Über 610.000 Ukrainer wurden bisher als Flüchtlinge in Deutschland registriert. Etwa 73 Prozent der Ukrainer sind orthodox.

In seinem Bericht verweist Thon außerdem auf die stark gesunkene Zahl der Protestanten und Katholiken im Berichtszeitraum. 2013 gab es demnach 23 Millionen Protestanten und 24,1 Millionen Katholiken, 2019 waren es 20,7 Millionen Protestanten und 22,6 Millionen Katholiken.

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