Wolfgang Grupp: Gott bestimmt, „wann ich abzuleben habe“

Einer der bekanntesten deutschen Unternehmer, der ehemalige Chef des Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp (82/Burladingen/Schwäbische Alp), ist davon überzeugt, dass Gott den Zeitpunkt seines Todes längst festgelegt hat. Deshalb schnalle er sich in dem firmeneigenen Hubschrauber nie an.

Das sagte der Katholik gegenüber dem Südwestrundfunk (SWR) in dem Porträt „Wolfgang Grupp – Deutschlands berühmtester Unternehmer“. Der 45 Minuten lange Film wurde am 28. März ausgestrahlt und ist in der ARD-Mediathek weiter abrufbar. „Ich bin ein bisschen gläubig und sage: Ein anderer bestimmt, wann ich abzuleben habe“, so Grupp. Das entscheide Gott.

Weiter sagte der Unternehmer, ihm persönlich wäre es eigentlich am liebsten, „dass, wenn man geboren wird, auf dem Rücken steht, wann man abzuleben hat“. Dann könne man sich darauf vorbereiten.

Demütig und dankbar sein

Grupp war einer der Hauptreferenten beim digitalen IDEA-Führungskräftekongresses 2021. Im Vorfeld hatte er erklärt, er beginne jeden Tag mit einem Gebet in seiner Hauskapelle. Weiter sagte Grupp damals: „Mir geht es vor allem darum zu wissen, dass auch in guten Zeiten die Bäume nicht in den Himmel wachsen und man auch in solchen Zeiten demütig und dankbar sein sollte.“ Dafür brauche er seinen Glauben: „Denn ich bin überzeugt, dass wir irgendwann Rechenschaft darüber ablegen müssen, was wir in diesem Leben gemacht haben.“

Der Unternehmer ist vor allem durch seine Firmenwerbung im Fernsehen bekannt geworden, bei der er mit einem Affen spricht. 2023 hat Grupp nach 54 Jahren an der Spitze des Textilunternehmens mit 1.200 Mitarbeitern die Führung an seine Kinder Bonita (34) und Wolfgang Grupp Junior (32) übertragen.