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Menschenrechte

USA: Großdemonstration für ungeborene Kinder

21.01.2023

Schätzungen zufolge nahmen bis zu 100.000 Menschen am "March for Life" in Washington teil. Foto: picture-alliance/ASSOCIATED PRESS|Alex Brandon
Schätzungen zufolge nahmen bis zu 100.000 Menschen am "March for Life" in Washington teil. Foto: picture-alliance/ASSOCIATED PRESS|Alex Brandon

Washington (IDEA) – Für das Lebensrecht ungeborener Kinder sind am 20. Januar in der US-Hauptstadt Washington D.C. Zehntausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Schätzungen zufolge zogen bis zu 100.000 Menschen am Kapitol, dem Sitz der beiden Parlamentskammern, vorbei.

Der jährlich stattfindende „Marsch für das Leben“ war 1974 ins Leben gerufen worden als Reaktion auf das Grundsatzurteil „Roe gegen Wade“ des Obersten Gerichts aus dem Jahr 1973. Dieses hatte Schwangerschaftsabbrüche de facto für rechtmäßig erklärt. Im vorigen Jahr kippte das Gericht dieses Urteil und stellte fest, dass Abtreibung kein Grundrecht sei.

Beim 50. „Marsch für das Leben“ feierten Abtreibungsgegner jetzt dieses Urteil als einen Sieg und einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Lebensrecht für Kinder im Mutterleib. Nun ist es an den 50 Bundesstaaten, die Gesetzesregeln festzulegen.

Die Präsidentin der Bewegung „Marsch für das Leben“, Jeanne Mancini (Bundesstaat Virginia), erinnerte an die Millionen Menschenleben, die man in den vergangenen 50 Jahren durch Abtreibung verloren habe. Trotz des Erfolges vor dem Obersten Gericht seien die Bemühungen für eine „Kultur des Lebens“ noch längst nicht abgeschlossen. Der Katholikin zufolge wollen die Abtreibungsgegner künftig verstärkt Demonstrationen in den einzelnen Bundesstaaten abhalten.

Biden für „Recht auf Abtreibung“

Mehreren Umfragen zufolge sind Lebensschützer in den USA in der Minderheit. Etwa 30 Prozent der Befragten begrüßen das jüngste Urteil des Obersten Gerichts; rund 60 Prozent sind dagegen.

Zu den Befürwortern eines „Rechts auf Abtreibung“ zählt auch der katholische US-Präsident Joe Biden. Hingegen begrüßte der römisch-katholische Bischof von Arlington, Michael Burbidge, beim Marsch das Ende der weitgehenden Abtreibungsfreigabe. Dieser „Schandfleck“ im Rechtssystem der USA sei verschwunden.

Schauspieler: Der Satan befördert Abtreibungen

Zu den Rednern beim „Marsch für das Leben“ zählte der Schauspieler Jonathan Roumie, der in der Filmserie „The Chosen – Die Auserwählten“ Jesus spielt. Weltweit haben mehr als 260 Millionen Menschen die Serie gesehen. Der Katholik rief beim Marsch dazu auf, den Kampf gegen Abtreibung fortzusetzen. Die Tötung von Kindern im Mutterleib sei eine Taktik des Satans, der Leben zerstören wolle.

Der Evangelist Franklin Graham, Leiter des Hilfswerks „Samaritan’s Purse – Die Barmherzigen Samariter“ und Präsident der Billy-Graham-Gesellschaft, sprach ein Gebet beim „Marsch für das Leben“. Er hob hervor, dass Gott das Leben geschaffen habe. Jedes Menschenleben sei kostbar; deshalb dürfe man Abtreibung nicht als ein Mittel zur Geburtenkontrolle ansehen. Der 70-jährige Graham ist der älteste Sohn des Evangelisten Billy Graham (1918-2018).

Auch in Deutschland findet jedes Jahr ein „Marsch für das Leben“ statt. Zuletzt kamen am 17. September etwa 4.000 Demonstranten in Berlin zusammen.

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