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Menschenrechte

US-Kommission: Verfolgung von Christen in Indien wächst

11.11.2021

In Indien sind 4,9 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Christen. Foto: picture-alliance.com/ AP Photo; Mahesh Kumar A.
In Indien sind 4,9 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Christen. Foto: picture-alliance.com/ AP Photo; Mahesh Kumar A.

Washington (IDEA) – Die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit (USCIRF) hat das Außenministerium in Washington aufgefordert, Indien, Russland, Syrien und Vietnam in die Liste jener Länder aufzunehmen, die weltweit am schlimmsten gegen die Religionsfreiheit verstoßen. Das berichtet die Internetplattform Christian Post.

In der Kommission arbeiten unabhängige Experten mit, die vom US-Kongress berufen sind. Den Angaben zufolge soll das Außenministerium noch in diesem Monat über den Antrag entscheiden. Länder, die in dieser „CPC“-Liste – CPC: Country of Particular Concern/Land von besonderer Bedeutung – aufgenommen sind, müssen mit negativen Folgen rechnen, etwa Wirtschaftssanktionen.

Über 300 Vorfälle von Christenverfolgung in Indien in diesem Jahr

Nach USCIRF-Angaben sind Christen in Indien in den letzten Jahren einer wachsenden Verfolgung ausgesetzt. Sie hänge offenbar mit der regierenden hindu-nationalistischen Partei BJP (Bharatiya Janata Party/Indische Volkspartei) zusammen. Zu ihr gehören Ministerpräsident Narendra Modi und Staatspräsident Ram Nath Kovind. Anlass zu besonderer Besorgnis ist für die USCIRF eine Politik, „die die Religionsfreiheit in ganz Indien verletzt“.

Die indische Regierung wies die Ergebnisse des Berichts als „voreingenommen“ zurück. Indische Menschenrechtsgruppen dokumentierten in den ersten neun Monaten dieses Jahres über 300 Vorfälle von Christenverfolgung.

Im Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors steht Indien auf Platz 10. In Indien sind 4,9 Prozent der 1,38 Milliarden Einwohner Christen, 72,5 Prozent Hindus, 14,5 Prozent Muslime, 1,8 Prozent Sikhs und 0,7 Prozent Buddhisten.

Vietnam: Lokale Behörden gehen gegen Christen vor

Über Russland heißt es: „Seit Jahren führt die russische Regierung eine Säuberung von ‚nicht-traditionellen‘ Religionen durch.“ Zu Syrien wird festgehalten: „In den Jahren 2020 und 2021 haben sowohl die syrische Regierung als auch eine Vielzahl nichtstaatlicher Akteure wie von der Türkei unterstützte islamistische Gruppen Verletzungen der Religionsfreiheit begangen.“

Ferner verweist die Kommission auf Berichte aus Vietnam, wonach lokale Behörden „körperliche Übergriffe, Festnahmen, Inhaftierungen, gewaltsame Beschlagnahme von Kircheneigentum verübten“. Christen würden gezwungen, ihren Glauben aufzugeben.

In der aktuellen CPC-Liste sind aufgeführt: China, Myanmar (früher: Burma), Eritrea, Iran, Nordkorea, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien, Tadschikistan und Turkmenistan.

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