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Gesellschaft

Umfrage: Für 28 Prozent der Deutschen ist Jesus der Sohn Gottes

16.04.2025

„Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!“, bekennt ein römischer Hauptmann bei der Kreuzigung Jesu (Markus 15,39). Foto: iStock/Pleasureofart
„Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!“, bekennt ein römischer Hauptmann bei der Kreuzigung Jesu (Markus 15,39). Foto: iStock/Pleasureofart

Mehr als ein Viertel der in Deutschland lebenden Menschen (28 Prozent) glaubt, „dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist“. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Christlichen Medieninitiative pro (Wetzlar). Mit der „Auferstehung der Toten im Reich Gottes“ rechnen 18 Prozent. 

Die Tendenz ist bei beiden Werten seit vielen Jahren stark rückläufig, wie aus einer Mitteilung der Medieninitiative hervorgeht. 1986 glaubten demnach noch doppelt so viele Menschen (56 Prozent), dass Jesus der Sohn Gottes sei. 

Insgesamt spielten Religiosität und christlicher Glaube in der Gesellschaft eine immer geringere Rolle. So bezeichnen sich ein Drittel der Menschen (33 Prozent) selbst als religiös und 43 Prozent als nicht religiös. 12 Prozent der Befragten betrachten sich als überzeugte Atheisten.

Grafik: Christlichen Medieninitiative pro

Lediglich in der Gruppe der über 60-Jährigen stellen die religiösen Menschen noch die relative Mehrheit von 45 Prozent, während sich ein Drittel (33 Prozent) als areligiös und zehn Prozent als überzeugte Atheisten verstehen.

Im Vergleich dazu hatten die Religiösen im Jahr 1985 mit 58 Prozent noch klar die Mehrheit gestellt. Dabei gibt es allerdings Unterschiede zwischen den Konfessionen. Während sich 1985 noch sieben von zehn Katholiken (69 Prozent) als religiös bezeichnet haben, sind es 2025 noch 59 Prozent. Bei den Protestanten ist der Wert im selben Zeitraum hingegen leicht von 51 auf 54 Prozent gestiegen.

Grafik: Christlichen Medieninitiative pro

Positive Assoziationen sind verbreitet, aber schwächer als vor 20 Jahren

Zwar verbinden die meisten Menschen das Christentum noch immer mit positiven Werten wie „Nächstenliebe“ (59 Prozent), „Wohltätigkeit“ (52 Prozent) oder dem „Engagement für Benachteiligte“ (49 Prozent). Jedoch waren auch diese Werte im Jahr 2004 wesentlich höher.

Zugleich sind negative Einschätzungen heute weitgehend ähnlich stark verbreitet wie vor 20 Jahren, denen zufolge das Christentum mit „starrem Festhalten an althergebrachten Glaubenssätzen“ (51 Prozent) oder einer „Rückwärtsgewandtheit“ (45 Prozent) verbunden werden. Zudem assoziieren heute doppelt so viele Menschen das Christentum mit einer „Benachteiligung der Frau“ (35 Prozent) als 2004 (17 Prozent).

Grafik: Christlichen Medieninitiative pro

Immer weniger Menschen interessieren sich für Sinn- und Glaubensfragen in den Medien

Mit Blick auf die Mediennutzung zeigt sich überwiegend ein Desinteresse der Befragten: Knapp 30 Prozent nehmen der Umfrage zufolge überhaupt Medienbeiträge zu Sinn- und Glaubensfragen häufig oder gelegentlich wahr. Von dieser Gruppe wiederum interessieren sich 25 Prozent für diese Themen. 

Bei den unter 30-Jährigen sind es 17 Prozent. Allerdings betrachten es 40 Prozent der Befragten als sympathisch, wenn sich Prominente wie Sportler, Sänger oder Schauspieler öffentlich zu Gott oder ihrem christlichen Glauben bekennen und erklären, dass sie daraus Kraft schöpfen.

Grafik: Christlichen Medieninitiative pro

Die großen Kirchen schaffen es nicht mehr, die Bedeutung des Glaubens zu vermitteln

Projektleiter Thomas Petersen vom Allensbacher Meinungsforschungsinstitut stellte mit Blick auf die Ergebnisse fest, dass das Bild des Christentums in der öffentlichen Wahrnehmung verblasse. „Die Menschen haben eine schwächere Vorstellung davon, was Christentum bedeutet.“ 

Pro-Geschäftsführer Christoph Irion erklärte, dass Christen mitverantwortlich seien, dass ihr Glaube immer weniger wahrgenommen werde. Gerade den großen Kirchen gelinge es nicht, überzeugend zu vermitteln, wozu der Glaube an Jesus Christus heute noch gut sein solle.

Für die Umfrage wurden im Februar 2025 insgesamt 1.321 Personen persönlich befragt, die nach einem Quotenverfahren ausgewählt worden waren. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren.

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